Sein Name klingt brutal. Das hat seinen Grund. Früher glaubte man, dass der Neuntöter zuerst neun Tiere aufspiesse und sie erst dann verzehre. Heute ist klar: Das mit den neun Tieren stimmt nicht. Doch der Vogel spiesst seine Beute tatsächlich auf Dornen auf. Wenn er denn genügend Nahrung findet und er sich überhaupt einen Vorrat anlegen kann.
Der Bestand der Rotrückenwürger – so werden Neuntöter auch genannt – hat sich in den letzten 30 Jahren in der Schweiz halbiert. Dies ist auf die Verkleinerung seines Lebensraums und auf das voranschreitende Insektensterben zurückzuführen. Neuntöter benötigen Dornbüsche in Hecken zum Nisten und um ihre Beute aufzuspiessen sowie Magerwiesen mit vielen Insekten für die Nahrungsbeschaffung.
Zusammen für mehr Biodiversität
Solche Gebiete gibt es in Farnsberg im Kanton Baselland wieder mehr. In Zusammenarbeit mit ansässigen Landwirten, Natur- und Vogelschutzverbänden hat BirdLife Schweiz das Projekt «Obstgarten Farnsberg» ins Leben gerufen.
Die Teilnahme am Projekt war von Anfang an freiwillig. Dadurch erreichten wir viel mehr, als wenn mit Druck etwas durchgesetzt worden wäre.
Christian Weber ist Landwirt und seit Beginn beim Obstgarten Farnsberg mit dabei. Das Projekt bringe die verschiedenen Anliegen der Anspruchsgruppen zusammen und fördere den Austausch, was der Natur zu Gute komme. «Wir haben dank dem Projekt auf unserem Gebiet eine grössere Artenvielfalt als vor 15 Jahren.»