1. Inventur vom Garten
Bevor der ganze Garten umgekrempelt wird, gilt es einmal eine Bestandesaufnahme zu machen: Was wächst hier eigentlich alles? Was ist einheimisch, was invasiv und muss weg? Oft verbergen sich im Garten einige Pflanzenschätze, die es zu bewahren gilt.
Hier zur Liste mit Pflanzen, die euren Garten bereichern.
2. Invasive Neophyten entfernen
Invasive Neophyten, die sich unkontrolliert ausbreiten und einheimische Pflanzen verdrängen, müssen sorgfältig entfernt werden. Denn: Sie bieten unseren einheimischen Tieren weder einen geeigneten Lebensraum, noch Nahrung. Einer dieser invasiver Neophyten ist der Kirschlorbeer, der auch im Garten der «Gartenbauer von Oberwil» seine Wurzeln geschlagen hat.
Zuerst werden alle Äste abgesägt und die Wurzeln von Hand oder maschinell entfernt – vor allem jene an der Oberfläche, die austreiben können. Keimlinge werden auf der gesamten Fläche vollständig ausgegraben und entfernt.
3. Bodenreinigung
Nachdem die Kirschlorbeerhecke komplett entfernt worden ist, wird der Boden bereit gemacht für die Neupflanzung einer Hecke mit einheimischen Sträuchern. Die gerodete Fläche wird nachplaniert, das heisst, Unebenheiten werden ausgeglichen.
3. Eine einheimische Hecke pflanzen
Nun werden die Sträucher ausgelegt und gepflanzt. Eine artenreiche Wildhecke enthält einheimische Sträucher unterschiedlichster Art. Darunter sind schnell und langsam wachsende, immergrüne und laubabwerfende, solche mit essbaren und solche mit ungeniessbaren Früchten.
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Bild 1 von 8. Heckenrosen. In der dornigen Heckenrose sind Vogelnester vor Katzen und anderen Feinden geschützt. Bildquelle: Colourbox .
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Bild 2 von 8. Schwarzdorn. Aus den Früchten des Schwarzdorns kann man Konfi machen. Auch viele Gartenvögel mögen diese blauen Früchte. Bildquelle: Colourbox .
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Bild 3 von 8. Hasel. Die Hasel ist ein Frühblüher und bietet bereits früh im Jahr Nektar für viele Insekten, sowie Nüsse für Eichhörnchen und Haselmäuse. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 8. Schwarzer Holunder. Aus den gutduftenden Blüten des Holunders werden im Sommer schwarze Beeren, die viele Vögel gerne essen. Bildquelle: Colourbox .
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Bild 5 von 8. Weissdorn. Über 160 Insektenarten finden hier einen Lebensraum. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 8. Eberesche. Weil sie zahlreichen Vogelarten Nahrung liefert, wird die Eberesche auch Vogelbeere genannt. Bildquelle: Colourbox .
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Bild 7 von 8. Pfaffenhütchen. Die attraktiven Blüten des Pfaffenhütchens bringen Farbe in den Garten. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 8. Berberitze. In dornigen Sträuchern wie der Berberitze finden Eidechsen und andere Kleintiere Schutz vor Feinden. Bildquelle: ZVG.
Die Sträucher werden idealerweise in einem zwei Meter breiten Streifen und in mehreren Reihen gepflanzt. Die schnell wachsenden kommen in die Mitte, die langsameren an den Rand. Falls weniger Platz vorhanden ist, werden die Pflanzen einreihig ausgelegt.
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Bild 1 von 5. Die Hecke an sich ist menschengemacht. Primär dient sie der Trennung von Kulturgut und natürlichen Lebensräumen. Wie hier beispielsweise am Waldrand. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 5. Die Hecke als Sichtschutz:. Auch einheimische Pflanzen können diesen gewährleisten. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 5. Die Hecke als Struktur-Element:. Verbindet naturnahe Lebensräume und strukturiert den Raum. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 5. Hecke als Stil-Element:. Hübsch darf die Hecke selbstverständlich auch sein. Hierfür kann man beispielsweise Sträucher vom Weissdorn einpflanzen, welche die Hecke mit ihren weissen Blüten auflockern. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 5. Hecke als Rastplatz:. In weniger dichten Hecken können Vögel einen Rast einlegen. Bildquelle: SRF.
Die Pflanzen müssen zum Schluss gut gewässert werden, damit sie anwachsen können. Das wird in den folgenden vier Wochen wiederholt. Wenn sie austreiben und nicht welken, brauchen die Pflanzen kein Wasser mehr.
Wichtig: Grenzabstände beachten; Sträucher aus rechtlichen Gründen nicht näher als 60 cm an die Grenze des Grundstücks pflanzen.
4. Krautsaum pflanzen
Damit ist es aber noch nicht getan: Entlang der Hecke wird auf beiden Seiten ein Krautsaum gepflanzt oder gesät. Das ist ein artenreicher wiesenähnlicher Streifen nur mit Kräutern und standortgerechten Wildstauden. Er dient als wichtiger Lebensraum für Insekten, welche wiederum Nahrungsquelle sind für Vögel, die in der Hecke leben.