In der Schweiz fliegen über 600 verschiedene Arten von Wildbienen. Viele dieser Arten sind mittlerweile aufgrund von Lebensraumverlust und Nahrungsknappheit gefährdet. Als Nistplatz für die Wildbienen, kaufen oder bauen viele Leute ein Wildbienenhotel. Damit ist aber nur einem kleinen Teil der einheimischen Wildbienen geholfen, denn die meisten von ihnen bauen ihre Nester im Erdboden. Wer diesen bodennistenden Arten unter die Flügelchen greifen will, kann im Garten ein sogenanntes Sandarium – eine Nisthilfe aus Sand – bauen.
Caroline Sidler vom Hortus Netzwerk Schweiz hat eigens für «Mission B» einen Nistplatz für bodennistende Wildbienen angelegt und zeigt, auf was man beim Bau eines Sandariums achten muss.
Tipp 1: Der richtige Sand
Wie der Name bereits verrät, besteht ein Sandarium hauptsächlich aus Sand. Nicht jeder beliebige Sand eignet sich gleich gut für den Bau eines Sandariums. Einfach Sand aus dem eigenen Sandkasten zu stibitzen, ist leider meist keine Option. Der Sand sollte ungewaschen sein und einen gewissen Lehmanteil enthalten, damit er nach dem Trocknen nicht auseinanderfällt. Am besten holt man den Sand aus einem Kieswerk.
Tipp 2: Die Grösse
Bodennistende Wildbienen bauen zur Eiablage Gänge in den Sand. Das braucht Platz. Laut Caroline Sidler beträgt die Mindestgrösse 40 cm in der Länge und Breite, sowie ebenfalls mindestens 40 cm in der Tiefe.
Tipp 3: Die Lage
Wildbienen mögen es warm und trocken. Das Sandarium sollte deshalb am besten nach Süden ausgerichtet sein. Ausserdem sollte es vom Regen geschützt werden, damit es nicht zuwächst und den Bienen die offenen Sandfläche zum Nisten bleibt.
Tipp 4: Keine Katzentoilette
Da Katzen ihre Häufchen gerne im Sand vergraben, kann man um das Sandarium ein paar Brombeer-Ranken legen. So kommen Katzen weniger gut an das Sandarium heran.
Tipp 5: Totholz als nützliche Deko
Damit die nistenden Wildbienen ihre Bruthöhlen auch verschliessen können, kann man ihnen Totholz zur Verfügung stellen. Daran können sie Baumaterial abnagen. Zudem schafft man so Nistmöglichkeiten für weitere Wildbienen. Denn manche Arten, wie zum Beispiel die Holzbiene, brauchen für die Eiablage Totholz.
Tipp 6: Nahrungsangebot schaffen
Ohne ein nahegelegenes Futterangebot ist ein Sandarium nicht viel Wert. Wildbienen müssen nicht nur Nester bauen, sondern diese auch mit Pollen für die Larven befüllen können. Je näher Nahrungsquelle und Nistplatz beieinander liegen, desto besser für die Wildbienen-Mama. Hier geht's zu den Tipps, wie man Wildbienen einen reich gedeckten Tisch bieten kann.