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Bild 1 von 8Legende: Kohlmeisen mögen gerne Sonnenblumenkerne und gehackte Nüsse. Kohlmeisen gehören zu den häufigsten Besuchern an der Futterstelle und sind wenig scheu. Studien haben ergeben, dass ein Zusammenhang besteht zwischen fetthaltigem Futter und Unfruchtbarkeit. Deshalb sollte man auf Meisenknödel und dergleichen verzichten. SRF / Martina Andres
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Bild 2 von 8Legende: Auch Blaumeisen mögen Sonnenblumenkerne und gehackte Nüsse. Ebenfalls sehr häufig an der Futterstelle zu beobachten sind Blaumeisen. 90 Prozent des Tages sind sie mit der Futtersuche beschäftigt. Um Sonnenblumenkerne zu öffnen, schaben sie einen Spalt in die Schale. Wegen negativen Auswirkungen auf den Bruterfolg, sollte auf fetthaltige Meisenknödel verzichtet werden. Colourbox
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Bild 3 von 8Legende: Grünfinken mögen Samen von Hanf oder Mohn und Sonnenblumenkerne. Auch Grünfinken sind nicht sehr scheu und können öfters an der Futterstelle beobachtet werden. Colourbox
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Bild 4 von 8Legende: Rotkehlchen mögen Rosinen, Obst und Getreideflocken. Rotkehlchen fressen eigentlich Insekten und Würmer. Da diese Nahrung im Winterhalbjahr rarer ist, fressen sie auch Beeren und Obst. Colourbox
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Bild 5 von 8Legende: Amseln mögen Äpfel, Rosinen, Haferflocken und getrocknete Beeren. Amseln lieben Obst, das auch schon etwas angefault sein darf. Manche Amseln kommen auch an die Futterstelle, picken ihre Lieblingshappen heraus und werfen den Rest zu Boden. Davon profitieren zwar Arten, die lieber vom Boden fressen. Wichtig ist aber die Hygiene. Verkotetes Futter sollte weggeräumt werden. Colourbox
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Bild 6 von 8Legende: Buchfinken mögen Buchennüsse, Sonnenblumenkerne und Hanfsamen. Buchfinken fressen am liebsten vom Boden. Deshalb ist es ihnen ganz recht, wenn aus dem Futterhäuschen auch mal etwas zu Boden fällt. Man sollte aber darauf achten, dass das Futter am Boden nicht nass und verkotet wird. Sonst entstehen Krankheitserreger. Übrigens: Nur Buchfinkenmännchen bleiben im Winter hier. Colourbox
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Bild 7 von 8Legende: Sperlinge mögen gehackte Nüsse, Samen, Rosinen und Haferflocken. Haussperlinge sind häufige Besucher an der Futterstelle und bleiben auch gerne lange sitzen. Da sie sehr gesellige Vögel sind, kommen sie nicht selten in grösseren Gruppen. Colourbox
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Bild 8 von 8Legende: Kleiber mögen Getreideflocken, Hanf, Nüsse und Sonnenblumenkerne. Kleiber tauchen meist nur für kurze Zeit an der Futterstelle auf und tragen Futterstücke weg. Um sie aufklopfen zu können, stecken sie sie in Rindenspalten oder sie legen Depots an. Colourbox
Kaum eine Frage spaltet die Meinungen von Vogelfreunden so sehr, wie diejenige der Fütterung. Auch in unserer Facebook-Gruppe «Mission B – jeder Quadratmeter zählt» wird die Frage heiss diskutiert.
Auch Fachleute sind sich nicht immer einig. Der Ornithologe Peter Berthold plädiert sogar für die Ganzjahresfütterung. Laut den offiziellen Anlaufstellen Bildlife Schweiz und der Vogelwarte ist die Fütterung aber auch in den Wintermonaten nicht nötig. Denn diejenigen Vogelarten, die im Winter hierbleiben, sind an die entsprechenden Bedingungen angepasst.
Mit der Fütterung können nur – meist eher häufige – Gartenvögel unterstützt werden. Seltene und bedrohte Arten, wie zum Beispiel der Gartenrotschwanz, kommen kaum an die Futterstelle, denn sie sind grösstenteils Insektenfresser und ziehen für den Winter in den Süden. Mit der Fütterung ist seltenen Arten deshalb noch nicht geholfen. Sie sollte nicht mit aktivem Vogelschutz verwechselt werden. Viel wichtiger als die Fütterung ist der Erhalt und die richtige Pflege von Lebensräumen im Garten aber auch in der Natur, damit Vögel das ganze Jahr über genügend Nahrung und Nistmöglichkeiten finden. Diese schwinden aufgrund des Rückgangs von naturnahen Flächen immer mehr.
Da die Fütterung manchen Vögeln vor allem in frostreichen Perioden das Leben erleichtern kann und es Gelegenheit bietet für wertvolle Naturerlebnisse, spricht laut BirdLife Schweiz und der Vogelwarte nichts gegen eine sachgemässe Fütterung im Winterhalbjahr.
Damit den Vögeln mit der Fütterung tatsächlich geholfen und nicht geschadet wird, gibt es aber einige Dinge zu beachten. Hier die wichtigsten Dos und Dont's im Überblick.
Dos
- Witterung: Bei Dauerfrost, Eisregen oder geschlossener Schneedecke kann die Fütterung manchen Vögeln das Überleben erleichtern.
- Tageszeit: Nach einer kalten Nacht sind Vögel am Morgen besonders hungrig. Am Abend kommen sie gerne nochmals an die Futterstelle zurück, um sich für die Nacht einzudecken. Am besten am Abend so auffüllen, dass am Morgen noch genügend Futter übrigbleibt.
- Futter: Nicht alle Vogelarten fressen dasselbe. Sonnenblumenkerne und Hanfsamen sind aber bei fast allen Arten sehr beliebt. Manche Arten wie Amseln oder Rotkehlchen sind keine Körner- sondern Weichfutterfresser. Sie mögen auch Haferflocken, zerkleinerte Nüsse oder Äpfel und Rosinen. Wer will, kann den Kompost abdecken oder eine Ecke im Garten schneefrei machen, damit die Vögel nach Krabbeltieren und Würmern picken können.
- Futterstelle: Die Futterstelle sollte so konzipiert sein, dass die Vögel nicht hineinkoten können und das Futter nicht nass wird. BirdLife Schweiz und die Vogelwarte empfehlen sogenannte Futtersilos.
- Hygiene: Die Übertragung von Krankheiten ist an der Futterstelle ein grosses Problem. Deshalb ist es sehr wichtig, die Futterstelle sauber zu halten, Kot zu entfernen und Futter nicht zu lange stehen zu lassen. Dasselbe Hygienegebot gilt für Wasserstellen. Diese sollten nur angeboten werden, wenn sie täglich gereinigt und mit frischem Wasser aufgefüllt werden. Wasser ist im Winter nicht notwendig, wird aber in heissen Sommermonaten geschätzt.
- Standort: Damit die Vögel bei Gefahr Zuflucht finden, sollten in der Nähe der Futterstelle Bäume oder Sträucher stehen. Die unmittelbare Umgebung sollte aber frei sein, damit sich Feinde nicht unbemerkt anschleichen können.
- Lebensräume schaffen: Der effektivste Schutz einer artenreichen Vogelwelt ist unbestrittenermassen der Erhalt von vielfältigen Lebensräumen, die den Insektenfressern auch im Sommer genügend Nahrung bieten.
Dont's
- Meisenknödel: Studien aus England und Deutschland haben ergeben, dass stark fetthaltiges Futter wie Meisenknödel bei Meisen zu Unfruchtbarkeit führen kann und deren Bruterfolg reduziert.
Zu den Studienergebnissen
- Essensreste: Gewürzte und gesalzene Speisen, aber auch Brot sind als Vogelfutter ungeeignet. Letzteres quillt den Magen der Tiere auf.
- Plastiknetze: Manches im Handel erhältliche Futter ist in Kunststoffnetze gefüllt. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass die Vögel daran hängenbleiben oder sie später zu Boden fallen und sich andere Tiere darin verheddern.
Unvergessliche Naturerlebnisse
Das Bereitstellen von Futter bietet die Gelegenheit, Vögel aus nächster Nähe zu beobachten. In der Facebook-Gruppe «Mission B – jeder Quadratmeter zählt» wird nicht nur über den Sinn und Unsinn der Vogelfütterung diskutiert, sondern es werden auch Bilder gepostet, die von besonderen Naturerlebnissen zeugen. Manche Futterquellen sind auch ganz natürlich.
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Bild 1 von 7Legende: «Viel Bio, wenig Diversität», schreibt Michaela Frauchiger in ihren Post. Ihr Bild zeigt dutzende von Alpendohlen, die ihr Futterhäuschen im Graubünden plündern. Michaela Frauchiger
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Bild 2 von 7Legende: Hier besuchen eine Kohlmeise und ein Grünfink das Futterhaus von Eva Stössel. Eva Stössel
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Bild 3 von 7Legende: Ursula Vansickle Hauenstein beobachtet Kernbeisser, Meisen und Spechte an der Futterquelle vor ihrem Haus in Kananda. Ursula Vansickle Hauenstein
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Bild 4 von 7Legende: Ein Amselweibchen verköstigt sich in Gaby Kistlers Garten an den Hagebutten. Gaby Kistler
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Bild 5 von 7Legende: «Wer einen Teil der herabgefallenen Blätter über den Winter liegen lässt, der hat jeden Tag wunderbares Heimkino», schreibt Gaby Kistler und berichtet, wie verschiedene Vogelarten im Laub herum wuseln und nach Nahrung suchen. Gaby Kistler
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Bild 6 von 7Legende: Da freut sich noch jemand anderes über das Vogelfutterhäuschen. Ursula Welti
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Bild 7 von 7Legende: Die Gäste in Reto Fischers Garten freuen sich über die natürlichen Futterquellen wie Sonnenblumen und Hanfpflanzen. Reto Fischer
Zum Naturerlebnis kann auch dazu gehören, sein Vogelfutter selbst zu sammeln und zu mischen. Das Futter ist für Vögel dann gesund, wenn es ihrer natürlichen Ernährungsweise entspricht. In der Natur wird man fündig.