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Augentropfen gegen den grauen Star?

Rund die Hälfte aller über 70-Jährigen in der Schweiz leidet an grauem Star. Ist das Sehen stark beeinträchtigt, muss operiert werden. Ein amerikanisches Team von Wissenschaftlern hat jetzt einen Stoff entdeckt, der die Linsentrübung in Zukunft medikamentös rückgängig machen könnte.

Der graue Star ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung weltweit. Grund für den grauen Star ist eine Trübung der Linse im Auge. Die menschliche Augenlinse ist aus Bündeln von Eiweissen aufgebaut, die in jungen Jahren das Licht praktisch ohne Hindernis passieren lassen, damit ein klares Bild auf der Netzhaut ankommen kann. Mit dem Alter aber kommt Unordnung in die Struktur der Linse hinein. Die Eiweissbündel verklumpen, die Linse trübt ein. Heute besteht die Behandlung des grauen Stars im Ersatz der trüben Linse durch eine Kunstlinse. Ein Routineeingriff, aber nichtsdestotrotz einer, der für viele Patienten unangenehm ist und hohe Kosten verursacht. Doch diese Operation könnte bald an Bedeutung verlieren.

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Forscher der University of California in San Francisco sind daran, Augentropfen zu entwickeln, die die Linsentrübung rückgängig machen können. Die Tropfen sollen die Klumpen in der Augenlinse wieder auflösen und Ordnung ins Eiweiss-Chaos bringen. Erreicht werden soll dies, indem Substanzen in den Tropfen durch die Hornhaut in die Augenlinse wandern und dort sogenannte Chaperone, die die Eiweissbündel stabilisieren, regenerieren. Dadurch würde die Transparenz der Augenlinse zunehmen und das Licht könnte wieder ungehindert durch das Auge treten.

Augentropfen statt Skalpell also. Doch noch sind solche Tropfen Zukunftsmusik. Versuche an Tieren und menschlichen Linsenzellen im Reagenzglas sind vielversprechend. Bis aber Resultate aus dem Reagenzglas beim Patienten ankommen, können Jahre vergehen. Was es jetzt braucht, sind weitere Studien, um zu zeigen, ob die Erfolge aus dem Labor auch beim Menschen wiederholt werden können.

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