Smoothies und Säfte werden mittlerweile überall und in allen Variationen feilgeboten. Sie sind kühl und fruchtig, man kann sie allerorts problemlos mitnehmen und scheinen der ideale gesunde Zwischensnack zu sein. Aber gerade in industriell hergestellten Produkten nimmt man mit dem Flaschenobst vor allem auch in kurzer Zeit viel mehr Zucker zu sich, als wenn man die Früchte im Rohzustand essen würde.
Saftmaschinen halten Einzug in die heimische Küche
Gerade in den Säften fehlen wichtige Nahrungsfasern und Nährstoffe, die im Pressrückstand zurückbleiben. Für zwei Deziliter eines Beerensafts beispielsweise benötigt man bis zu einem Kilogramm Früchte. Der Saft ist durch die fehlenden Ballaststoffe sehr schnell verdaulich, der Zucker gelangt im Handumdrehen ins Blut.
Mit dem raschen Anstieg des Blutzuckers und dem daraus resultierenden zügigen Abfall stellt sich als negativer Effekt schneller wieder Hunger ein. Man konsumiert also mit einem Saft viel mehr Früchte und Gemüse als man auf einmal essen könnte und ist trotzdem weniger lange gesättigt.
Mittlerweile sind Säfte und Smoothies so beliebt, dass Saftmaschinen auch in vielen privaten Küchen ihren Platz haben – und nicht nur zum Sonntagsbrunch ausgiebig zum Einsatz kommen. So landet gerne auch einmal ein halber Liter Saft oder mehr im Magen.
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung und Diabetologe Philipp Gerber vom Universitätsspital Zürich aber raten dazu, Mass zu halten. Gerade weil Säfte und Smoothies weniger Verdauungsleistung fordern und viel Zucker in kurzer Zeit liefern, sollte man pro Tag nicht mehr als zwei, höchstens drei Deziliter Saft oder Smoothies trinken.
Smoothies sind gesünder als Säfte
Smoothies sind im Gegensatz zu den Säften gesünder, weil die ganzen Früchte und Gemüse verarbeitet werden. Nahrungsfasern und wichtige Nährstoffe werden so mitaufgenommen, der Blutzuckerspiegel steigt weniger stark an, das Hungergefühl meldet sich langsamer zurück. Am meisten Volumen bietet aber immer noch die ganze Frucht. Je naturbelassener wir also Früchte und Gemüse konsumieren, desto gesünder sind sie für uns.
Säfte und Smoothies selber herstellen
Fünf Portionen Früchte und Gemüse pro Tag werden empfohlen – die wenigsten dürften dieser Richtlinie täglich nachkommen. Wer gerne mixt und saftet, darf pro Tag eine der empfohlenen fünf Portionen Früchte und Gemüse durch zwei Deziliter Saft oder Smoothie ersetzen, so Diabetologe Philipp Gerber. Säfte und Smoothies, in Massen genossen, sind also durchaus empfehlenswert.
Die Früchte und das Gemüse sollte man dabei möglichst selber verarbeiten. Man kennt dadurch die Inhaltstoffe und kann bei den Smoothies die Früchte mit Schale verarbeiten, so dass keine Nahrungsfasern und Vitamine verloren gehen. Am gesündesten sind Säfte und Smoothies, wenn der Gemüseanteil möglichst hoch ist. So nimmt man am wenigsten Zucker zu sich.