Veganer konsumieren keine tierischen Produkte. Sie essen kein Fleisch oder keine Eier, sie tragen auch keine Lederschuhe oder Daunenjacken. Tiere seien keine Ware, die man nutzen kann.
Diese vegane Lebensweise soll Schule machen: In Bern und Basel werden Initiativen zur Förderung des pflanzlichen Essens lanciert. In den Kantinen der öffentlichen Hand sollen auch vegane Menüs angeboten werden.
Werden Veganer von den Aussenseitern zu Trendsettern? Sind Veganer die besseren Menschen? In der Sendung «Forum» diskutierten Befürworter und Gegner dieser Lebensweise:
- Adriano Mannino, Veganer, Co-Präsident Giordano Bruno Stiftung Schweiz. «Wer vegan lebt, lindert das Leid der Tiere, schont die Umwelt und lebt gesünder.»
- Beda Stadler, Professor für Immunologie an der Uni Bern. «Veganer gehen zu weit. Für sie ist schon ein Imker ein ‹Tierliquäler›.»
- Vera Stucki machte den Selbstversuch und lebte zwei Wochen vegan. «Als Veganerin wird das Sozialleben komplizierter.»
Verzicht erfordert Ausgleich
Wer sich ganz ohne Fleisch und Fisch, ohne Milch, Eier oder Käse ernähren will, muss speziell auf eine ausgewogene Ernährung achten. Andernfalls droht ein Mangel an Eiweiss, Eisen und Vitamin B12.
Zur Versorgung mit Eiweiss sollten Getreide, auch Reis und die Scheingetreide Amaranth und Quinoa, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Kerne, Pilze, Sprossen, Wildkräuter und Süssgräser in den Speiseplan eingebaut werden.
Vitamin B12 lässt sich eventuell über gewisse Algen und Süssgräser oder Wildfrüchte aufnehmen. Trotzdem empfiehlt sich eine ärztliche Kontrolle der Vitamin-B12-Versorgung und eventuell die Einnahme eines Präparats.
Eisen ist in Hülsenfrüchten, Wildfrüchten, getrockneten Aprikosen oder Hirse und Amaranth, im dunkelgrünen Blattgemüse und besonders in Kräutern ausreichend vorhanden. Vor allem Brunnenkresse, aber auch Brennnesseln und andere Wildgemüse, ergeben wohlschmeckende Mahlzeiten mit hohem Eisengehalt.