Wer inmitten von schroffen Bergen lebt, hat meist kein Bedürfnis, sie zum Vergnügen zu besteigen. Das war auch in der Schweiz lange so und änderte sich erst in den 1860er Jahren, als die Engländer mit ihren Erstbesteigungen der Alpengipfel das «goldene Zeitalter» des Alpinismus in der Schweiz einläuteten – und den bis da ärmlichen Bergregionen durch den Tourismus neue Einnahmequellen erschlossen.
Auch wenn das Freizeitangebot für Touristen vielfältiger geworden ist: Die Begeisterung für den Berg hält bis heute an. In der Dokumentation «Höhenfieber» des Sommerprojekts «Schweiz aktuell – Die Alpenreise» erlebt die Gruppe um Sabine Dahinden auf zwei Hochtouren die ungebrochene Faszination des Bergsteigens, seine Geschichte sowie die aktuellen Trends am Berg. Und sie fesselt mit jenen Bildern und Emotionen, die der Berg für seine Bezwinger bereithält.
Hochtour 1: Aiguille du Tour (3540 müM)
Die dreitägige Hochtour startet in Trient beim Col Du Forclaz, wo Miss Jemima bei einem Halt zum ersten Mal die imposanten Schweizer Berge beschrieb.
Via Col de Balme, der ebenfalls mit einem Tagebucheintrag geehrt wurde, geht es weiter in Richtung der ersten Übernachtungsstation: Der Hütte «Refuge Albert 1er» des französischen Alpenclubs, die im Sommer bewirtet ist.
Beliebter Klassiker
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Die Aiguille du Tour liegt zwischen dem Glacier du Tour auf der französischen Seite und dem Plateau du Trient auf der Walliser Seite im Osten. Mit ihren beiden etwa gleich hohen Gipfeln markiert sie die Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz.
Er ist unter Bergsteigern und Wanderern sehr beliebt, da er bei überschaubarem Schwierigkeitsgrad ein grossartiges Naturerlebnis bietet.
Die Erstbesteigung des Südgipfels erfolgte am 17., August 1864 durch C. G. Heathcote und seinen Bergführer Moritz Andermatten. Der etwas höhere Nordgipfel wurde im August 1875 durch G. und E. Beraneck und E. Javelle bezwungen.
Am nächsten Tag wartet die Aiguille du Tour, die von der französischen Seite her via den Col Supérieur du Tour in Angriff genommen wird. Vom 3540 Meter hohen Südgipfel geht es hinunter entlang dem Plateau du Trient und durch das Fenêtre de Saleina zum Bivouac de l'Envers des Dorées auf 2983 Metern, dem zweiten Nachtlager der Hochtour, das als eines der schönsten Biwaks in den Schweizer Alpen gilt.
Nach der Übernachtung geht es weiter zum Glacier de Saleina. und steil bergab von 2693 auf rund 1200 Meter über Meer nach Praz de Forte.
Hochtour 2: Wyssi Frau
Die anspruchsvolle Hochtour von Kandersteg auf die Wyssi Frau nach Stechelberg führt gleich an mehreren aussergewöhnlichen Höhepunkten vorbei.
Zunächst führt die Route zum idyllischen Oeschinensee, wo die Wyssi Frau bereits in der Ferne sichtbar ist. Nach einem intensiven Aufstieg übers Oberbärgli und Hohtürli wartet in der Blüemlisalphütte das erste Nachtlager und ein herrlicher Blick über den Thunersee. Wer dabei leise Polo Hofers «Alperose» pfeift, liegt absolut richtig...
Erstbesteigung: 1862
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Der erste Gipfel der Blüemlisalp – das Blüemlisalphorn – wurde 1860 vom berühmten englischen Bergsteiger Leslie Stephen erstbestiegen. Sein Führer war Fritz Ogi Brügger, der Urgrossvater von Exbundesrat Adolf Ogi.
Danach setzte ein «Wettrennen» um die Erstbesteigung der Wyssen Frou ein. Beim Mittelgipfel handelt es sich um den höchsten Gipfel der Blüemlisalp.
1862 standen Abraham Roth und Edmund von Fellenberg zusammen mit vier jungen Bergführer der Region auf dem Gipfel. Auf die Hilfe von Bergführer Fritz Ogi Brügger wurde im letzten Moment verzichtet. Er wurde am «1. Juli ausbezahlt» und «unter Verdankung der geleisteten Dienste». wie die amtlichen Schriftstücke sich auszudrücken pflegen, «entlassen.» Das Zitat findet sich im «Alpine Journal» von Fellenberg und Roth aus dem Jahre 1864.
Tags darauf geht es über den Blüemlisalpgletscher Richtung Sattel zwischen «ufem Stock» und Wyssi Frau zu den Felsen oberhalb des Sattels (Schnappsfluh) und schliesslich zum Gipfel. Gut drei Stunden sind dafür zu veranschlagen.
Der Abstieg führt wieder an der Blüemlisalphütte vorbei zur Gspaltenhornhütte, wo das nächste Nachtlager wartet.
Der dritte Tag der Tour beginnt mit einem alpinen Evergreen: dem Abstieg via Toregg in Richtung Sefinenfurgge. Von dort aus geht es Richtung Rotstockhütte und schliesslich hinunter nach Stechelberg.
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