Wer inmitten von schroffen Bergen lebt, hat meist kein Bedürfnis, sie zum Vergnügen zu besteigen. Das war auch in der Schweiz lange so und änderte sich erst in den 1860er Jahren, als die Engländer mit ihren Erstbesteigungen der Alpengipfel das «goldene Zeitalter» des Alpinismus in der Schweiz einläuteten – und den bis da ärmlichen Bergregionen durch den Tourismus neue Einnahmequellen erschlossen.
Auch wenn das Freizeitangebot für Touristen vielfältiger geworden ist: Die Begeisterung für den Berg hält bis heute an. In der Dokumentation «Höhenfieber» des Sommerprojekts «Schweiz aktuell – Die Alpenreise» erlebt die Gruppe um Sabine Dahinden auf zwei Hochtouren die ungebrochene Faszination des Bergsteigens, seine Geschichte sowie die aktuellen Trends am Berg. Und sie fesselt mit jenen Bildern und Emotionen, die der Berg für seine Bezwinger bereithält.
Hochtour 1: Aiguille du Tour (3540 müM)
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Bild 1 von 7. Die komplette Tour führt von Trient auf die Aiguille du Tour nach Praz de Fort. Bildquelle: swsstopo.
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Bild 2 von 7. Die erste Etappe führt von Trient über den Col de Balme zur Hütte Ref. Albert 1er. Bildquelle: Schweiz Mobil.
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Bild 3 von 7. Höhenprofil der 1. Etappe. Bildquelle: srf.
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Bild 4 von 7. Die zweite Etappe führt auf den Südgipfel der Aiguille de Tour (3540 müM), durch das Fenêtre de Saleina zum Biwak de L’Envers Dorée. Bildquelle: Schweiz Mobil.
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Bild 5 von 7. Höhenprofil der 2. Etappe. Bildquelle: srf.
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Bild 6 von 7. Nach der Übernachtung im Biwak geht es schliesslich zum Glacier de Saleina und hinunter nach Praz de Fort. Bildquelle: Schweiz Mobil.
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Bild 7 von 7. Höhenprofil der 3. Etappe. Bildquelle: SRF.
Die dreitägige Hochtour startet in Trient beim Col Du Forclaz, wo Miss Jemima bei einem Halt zum ersten Mal die imposanten Schweizer Berge beschrieb.
Via Col de Balme, der ebenfalls mit einem Tagebucheintrag geehrt wurde, geht es weiter in Richtung der ersten Übernachtungsstation: Der Hütte «Refuge Albert 1er» des französischen Alpenclubs, die im Sommer bewirtet ist.
Am nächsten Tag wartet die Aiguille du Tour, die von der französischen Seite her via den Col Supérieur du Tour in Angriff genommen wird. Vom 3540 Meter hohen Südgipfel geht es hinunter entlang dem Plateau du Trient und durch das Fenêtre de Saleina zum Bivouac de l'Envers des Dorées auf 2983 Metern, dem zweiten Nachtlager der Hochtour, das als eines der schönsten Biwaks in den Schweizer Alpen gilt.
Nach der Übernachtung geht es weiter zum Glacier de Saleina. und steil bergab von 2693 auf rund 1200 Meter über Meer nach Praz de Forte.
Hochtour 2: Wyssi Frau
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Bild 1 von 7. Die dreitägige Tour führt von Kandersteg via Oeschinensee zur Blüemlisalphütte und auf die Wyssi Frau. Von dort via Gspaltenhornhütte und Sefinenfurgge hinab nach Stechelberg. Bildquelle: swisstopo.
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Bild 2 von 7. Start in Kandersteg. Der erste eindrucksvolle Zwischenhalt ist der Oeschinensee, bevor es steil hinauf zur Blüemlisalphütte geht. Bildquelle: Swiss mobil.
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Bild 3 von 7. Höhenprofil der 1. Etappe. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 7. Der Aufstieg zur Wysse Frau nimmt gut drei Stunden in Anspruch. Anschliessend geht es weiter zur Gspaltenenhornhütte. Bildquelle: Schweiz Mobil.
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Bild 5 von 7. Höhenprofil der 2. Etappe. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 7. Der Abstieg von der Gspaltenenhornhütte via Toregg in Richtung Sefinenfurgge ist ein alpiner Evergreen. Von der Sefinenfurgge geht es Richtung Rotstockhütte und schliesslich zum Ziel in Stechelberg. Bildquelle: Schweiz Mobil.
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Bild 7 von 7. Höhenprofil der 3. Etappe. Bildquelle: SRF.
Die anspruchsvolle Hochtour von Kandersteg auf die Wyssi Frau nach Stechelberg führt gleich an mehreren aussergewöhnlichen Höhepunkten vorbei.
Zunächst führt die Route zum idyllischen Oeschinensee, wo die Wyssi Frau bereits in der Ferne sichtbar ist. Nach einem intensiven Aufstieg übers Oberbärgli und Hohtürli wartet in der Blüemlisalphütte das erste Nachtlager und ein herrlicher Blick über den Thunersee. Wer dabei leise Polo Hofers «Alperose» pfeift, liegt absolut richtig...
Tags darauf geht es über den Blüemlisalpgletscher Richtung Sattel zwischen «ufem Stock» und Wyssi Frau zu den Felsen oberhalb des Sattels (Schnappsfluh) und schliesslich zum Gipfel. Gut drei Stunden sind dafür zu veranschlagen.
Der Abstieg führt wieder an der Blüemlisalphütte vorbei zur Gspaltenhornhütte, wo das nächste Nachtlager wartet.
Der dritte Tag der Tour beginnt mit einem alpinen Evergreen: dem Abstieg via Toregg in Richtung Sefinenfurgge. Von dort aus geht es Richtung Rotstockhütte und schliesslich hinunter nach Stechelberg.