Intimer geht’s kaum: Bei «SRF Unlocked» schnappt sich Moderatorin Yvonne Eisenring fremde Smartphones. Mit Erlaubnis der Besitzer und Besitzerinnen schaut sie sich deren Google-Suchverlauf an, liest WhatsApp-Nachrichten und stöbert in Dating-Apps.
Dabei wird schnell klar: Das Smartphone mag das Leben oft erleichtern. Daten jedoch bleibt schwierig.
Problem 1: Die Worte fehlen
Wer denkt, mit einer Dating-App könne man das mühsame erste Ansprechen umgehen, täuscht sich. Egal ob in der Bar oder in der App – hier wie dort steht vor dem ersten Schritt die Frage: Was sage ich bloss? Erstaunlich oft scheint die Antwort darauf ein simples «Hey!» zu sein. Manchmal entsteht daraus gar eine Art Ein-Wort-Konversation, die sich über Monate hinzieht. So wie bei Baban, der sein Glück auf Grindr versucht.
Problem 2: Viele Matches, keine Dates
Wer viele «Matches» hat, also Treffer mit potenziell passenden Kandidatinnen oder Kandidaten, hat auch viele Dates. Könnte man jedenfalls annehmen. Leider nein, musste Samuel erfahren. Seit zwei Jahren ist er auf Tinder, ein einziges Date resultierte bisher daraus.
Problem 3: Theorie statt Praxis
Manchmal gehts beim Online-Dating mehr um den eigenen «Marktwert» als um das «Geschäft» an sich. «Könnte ich, wenn ich wollte?», fragt sich Darius. Und braucht gleich mehrere Dating-Apps parallel, um es herauszufinden.
Problem 4: Wer wählerisch ist, bleibt allein
Eine Riesenauswahl an potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten erhöht die Chance aufs Liebesglück? Auch das geht nicht immer auf. Denn manche sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Oder vor lauter Red Flags das Gegenüber nicht. Ilya etwa findet, Tinder-Profilsprüche wie «Live Love Laugh» sind ein No-Go.
Übrigens: In dieser Ausgabe des Podcasts «Zivadiliring» verrät Yvonne Eisenring, welches ihre persönlichen Red Flags beim Daten sind.
Problem 5: Wer nicht wählerisch ist, bleibt auch allein
Nicht alle sind so anspruchsvoll wie Ilya und verteilen kaum Likes. Doch auch die gegenteilige Strategie nützt am Ende nichts, wenn «die Richtige» nicht dabei ist. Wenn es Dario langweilig ist, gibt er jeder einzelnen Frau ein Like, trifft dann aber doch keine zum Date. Die Erfolgsquote dürfte ähnlich hoch sein, wie wenn man Lotto-Zettel ausfüllt, aber nie abgibt.
Dann lieber gar nicht
Kein Wunder also, dass manchen der Online-Dating-Stress zu viel wird. Sie verzichten – so wie Sergio – ganz darauf und löschen ihre Dating-App definitiv.
Aktuelle Statistiken sowie gängige Vorurteile rund um Tinder & Co. beleuchtet dieser SRF-Artikel – etwa, ob es Männer auf Dating-Apps schwerer haben als Frauen.