Zum Inhalt springen
Video
Small Talk meistern: Nie mehr unangenehme Stille
Aus We, Myself & Why vom 30.05.2024.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 41 Sekunden.

Small Talk für Anfänger So geht Small Talk: Tipps einer Psychologin

Die Stille im Lift oder am Apéro kann ganz schön einschüchtern, wenn man nicht weiss, wie man Small Talk macht. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Man muss Small Talk zwar nicht lieben oder gar gut können, aber die Fähigkeit in ein Gespräch einzusteigen (ohne Schweissausbruch), erleichtert das Leben. Die folgenden Schritte der Psychologin können helfen, Small Talk in Gang zu bringen.

Stephanie Karrer

M.Sc. in angewandter Psychologie

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

Stephanie oder Stephie Karrer ist Psychologin und psychosoziale Familienbegleiterin. Sie ist Teil des SRF-Formats von «We, Myself and Why» und tritt regelmässig bei grösseren Fragen als Expertin auf.

Schritt 1: Interesse abchecken

Gesprächskontakte fangen schon weit vor dem «Hoi» an. Mit einem ersten Blickkontakt oder Lächeln kann man eruieren, ob die andere Person überhaupt Lust auf ein Gespräch hat. Falls dem nicht so ist, kann man sich den Small Talk einfach sparen. Falls aber schon, ist es jetzt an der Zeit, mit einem guten und sicheren Gefühl eine Konversation zu starten.

Schritt 2: naheliegendes Thema finden

Vorab: Es geht beim Small Talk nicht darum, was man sagt, sondern, dass überhaupt etwas gesagt wird. Das Rad muss nicht neu erfunden werden, und es ist vollkommen okay, über das Wetter zu sprechen.

Video
Es darf auch ums Wetter gehen
Aus We, Myself & Why vom 30.05.2024.
abspielen. Laufzeit 34 Sekunden.

Naheliegende Themen, die einen Bezug dazu haben, warum man gerade am gleichen Ort ist oder an derselben Veranstaltung, sind am einfachsten. Zum Beispiel: «Wie fandest du den Vortrag?», «Wie gefällt dir die Ausstellung?» oder «Wie findest du den Kaffee hier?».

Beispiele für Small-Talk-Fragen

Box aufklappen Box zuklappen
  • Woher kennst du die Gastgeberin oder den Gastgeber?
  • Kommst du öfter hierhin?
  • Wie gefällt dir der Ort?
  • Cooles Oberteil – wo hast du es gekauft?
  • Bis zu welcher Haltestelle fährst du?
  • Ich war noch nie hier – weisst du, wo man hier etwas Gutes zu Essen bekommt?

Man kann aber auch Themen vorbereiten – dann hat man im Eifer der Situation etwas parat.

Schritt 3: zuhören und nachfragen

Beim Small Talk geht es nicht nur darum, immer zu senden und zu unterhalten, damit ja keine Stille aufkommt. Die meisten Leute mögen es, wenn man ihnen Fragen stellt und Interesse zeigt. Und wenn man schon dabei ist: in die Augen schauen und ab und zu lächeln (wenn man will). Jetzt kann man sich entspannen, das Gespräch läuft und man hat eine neue Person kennengelernt.

Ob man einen Übergang vom Small Talk in den «Deep Talk» wagen möchte, kommt unter anderem auf den Kontext an. Aber klar ist: Ein Deep Talk signalisiert dem Gegenüber, dass eine wahre Begeisterung für das Gespräch herrscht und man noch mehr über sie erfahren möchte – und sich vielleicht sogar eine Freundschaft entwickeln könnte.

Schritt 4: aus dem Gespräch aussteigen

Nun ist es die natürliche Schlussfolgerung, dass eine laufende Konversation irgendwann vorbei ist – aus welchen Gründen auch immer. Small Talk ist gewissermassen auch da, um herauszufinden, ob man eine Person spannend findet.

Video
Das Konzept von Small Talk
Aus We, Myself & Why vom 30.05.2024.
abspielen. Laufzeit 44 Sekunden.

Profis würden jetzt sagen: «Danke fürs Gespräch, man sieht sich.» Man kann sich aber auch mit folgenden Sätzen verabschieden: «Ich hole mir etwas zu trinken, bis später vielleicht», «Ich muss aufs Klo, war nett dich kennenzulernen» oder «Ich habe vorhin eine Freundin gesehen, ich gehe sie jetzt suchen».

Einfacher gesagt als getan? Das ist so. Es ist nicht für alle einfach andere Menschen aus dem Nichts anzusprechen, es braucht Mut und Übung. Mit diesen Small-Talk-Tipps ist es aber einen Versuch wert.

SRF 2, Life @ SRF, 15.7.2024, 18:50 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel