Der 22. November 1925: Zwischen Notfall-Krankenstube sowie Bauern- und Schlachthof errichten die Mitglieder des FC Zürich in Zürich-Altstetten ihr eigenes Stadion. Zu diesem Zeitpunkt ist der FCZ noch polysportiv. Fussballer, Leichtathleten, Boxer, ja sogar Jodler greifen zur Schaufel. Kurze Zeit später steht das Stadion Letzigrund. Die Schweizer Nationalmannschaft empfängt die Gegner fortan in Zürich und der Cup-Final 1926 findet ebenfalls an der Badenerstrasse statt.
Der Letzigrund im Wandel der Zeit
-
Bild 1 von 7. 1925: Der Spatenstich. Die Mitglieder des polysportiven FC Zürich beginnen mit dem Bau des Letzigrund-Stadions. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 7. 1944: Eiskalt geblieben. Im Schneetreiben setzt sich der FC Zürich im Viertelfinal des Schweizer Cups zuhause gegen Bellinzona durch. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 7. 1957: Aus der Vogelperspektive. Luftbild des Letzigrund-Stadions von 1957. Bildquelle: Getty Images.
-
Bild 4 von 7. 1968: Bau der Tartanbahn. Es geht rund im Oval: Für die zahlreichen Leichtathletik-Meetings wird eine Tartanbahn installiert. Bildquelle: Getty Images.
-
Bild 5 von 7. 1975: Klublegenden. Hut ab! In der Ära von Präsident Edi Nägeli von 1957-1979 holt der FCZ 6 Meistertitel und 5 Cupsiege. Hier stemmt Captain Köbi Kuhn die Trophäe in die Höhe. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 7. 2008: Europa zu Gast in Zürich. Nigelnagelneu: In 22 Monaten wird der neue Letzigrund erbaut. 3 Vorrundenspiele der Euro 2008 finden darin statt. Bildquelle: Getty Images.
-
Bild 7 von 7. 2017: Achtung, laut. Im neuen «Letzi» finden grosse Open-Air-Konzerte statt. So etwa 2017, als die Rolling Stones in Zürich auftreten. Bildquelle: Getty Images.
Nach fortlaufendem Ausbau am Stadion hält die Leichtathletik Einzug im «Letzi». 1959 schnappt sich Martin Lauer (BRD) im Hürdenlauf gleich zwei Weltrekorde. Ein Jahr später sorgt sein Landsmann Armin Hary über 100 Meter für einen Bestwert. Solche Leistungen verleihen den Leichtathletik-Meetings einen ausgezeichneten Ruf.
Doch es ist der Fussball, der die Bedeutung des Letzigrunds in neue Sphären erhebt. 1963 erringt der FCZ seinen ersten Meistertitel nach knapp 40 Jahren. In den folgenden beiden Dekaden ist der «Stadtclub» nicht mehr von der Spitze wegzudenken.
Es ist auch «König Fussball», der dafür sorgt, dass auf dem Grund einer früheren Bauernscholle innert rekordverdächtiger Frist das neue Letzigrund-Stadion gebaut wird. Nur 22 Monate brauchen die Zürcher, um sich 2008 zur Gaststätte von 3 EM-Partien zu machen.
Bernard Challandes, von 2007-2010 FCZ-Trainer, schwärmt über den neuen «Letzi»: «Das Stadion ist sehr, sehr schön – fast zu schön.» Vermehrt wird die Arena auch für grosse Konzerte genutzt. Madonna, die Rolling Stones, Bruce Springsteen, Roger Waters – sie alle machen dem Letzigrund ihre Aufwartung. Fussballerisch sind es für den FCZ und GC - der seit 2007 ebenfalls die Heimspiele im Letzigrund austrägt - turbulente Zeiten. GC holt sich noch einmal den Cup, der FCZ drei Cup- und einen Meistertitel. Doch beide Klubs müssen auch Abstiege hinnehmen.
In fünf Jahren feiert das Letzigrund seinen 100. Geburtstag. Ob der FCZ und GC dann noch Stammgäste sind, bleibt abzuwarten. Das neue Stadion-Projekt im Hardturm-Areal soll 2024 abgeschlossen sein. Vorausgesetzt, verschiedene Einsprachen verzögern den Baubeginn nicht.