- Die russische Invasion in der Ukraine hat weitere Auswirkungen auf den Sport. Wir verschaffen Ihnen einen Tages-Überblick.
- Die Weltverbände der Leichtathletik, des Radsports, des Rudersports und des Eislaufes schliessen russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler aus.
- Der Volleyball-Weltverband entzieht Russland die Männer-WM. Konsequenzen gibt es auch beim Schwimm-, beim Automobil- und beim Fecht-Weltverband sowie für die World Games.
- Die FIS beschliesst den Ausschluss Russlands und Belarus' von sämtlichen Wettkämpfen. Die Tennisverbände lassen die betroffenen Athletinnen und Athleten unter neutraler Flagge starten.
Leichtathletik: Russland und Belarus ausgeschlossen
Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics (WA) hat sämtliche Athleten, Betreuerinnen und Offizielle aus Russland und Belarus «mit sofortiger Wirkung für die absehbare Zukunft» von allen Veranstaltungen seiner Federführung ausgeschlossen. Dies betrifft unter anderem die anstehenden Hallen-Weltmeisterschaften in Belgrad (18. bis 20. März) und die Freiluft-WM in Eugene (15. bis 24. Juli). Dies gab World Athletics am Dienstag nach einer Sitzung seines Councils bekannt.
Rad: Rennen und Rundfahrten ohne Russen und Belarussen
Der Radsport-Weltverband UCI verbannt russische und belarussische Teams von allen professionellen Rennen und Rundfahrten. Das gab die UCI am Dienstag bekannt, die Suspendierung betrifft mit sofortiger Wirkung unter anderem das russische ProTeam Gazprom-RusVelo. Verschiedene Veranstaltungen in Russland und Belarus sowie die nationalen Meisterschaften in beiden Ländern wurden in Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine abgesetzt.
Rudern: Keine Russen und Belarussen an den Wettkämpfen
Auch Ruder-Sportler und Sportlerinnen aus Russland und Belarus dürfen bis auf Weiteres nicht mehr an internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Das gab der Ruder-Weltverband Fisa am Dienstag bekannt. Damit folgte er der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vom Vortag im Zuge der russischen Invasion in die Ukraine. Das Verbot schliesst auch die Funktionäre der beiden Länder mit ein.
Allgemein: World Games ohne russische und belarussische Athleten
Russische und belarussische Athletinnen und Athleten dürfen nicht an den diesjährigen World Games (7. bis 17. Juli) in Birmingham (USA) teilnehmen. Das entschied die International World Games Association (IWGA) am Dienstag vor dem Hintergrund des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine. Die Organisatoren des Multisportevents richteten sich bei ihrer Entscheidung ebenfalls nach der Empfehlung des IOC.
Formel 1: Masepin darf unter FIA-Flagge weiter Rennen fahren
Der Automobil-Weltverband FIA wählte vergleichsweise sanfte Sanktionen: Fahrer und Offizielle aus Russland dürfen weiter teilnehmen, allerdings unter neutraler Flagge. In der Formel 1 ist davon Haas-Pilot Nikita Masepin betroffen, der bislang allerdings aufgrund der Sperre Russlands wegen Doping-Verfehlungen sowieso nicht für sein Land, sondern für den Russischen Automobilverband (RAF) startete. Nationalsymbole oder auch Hymnen sind verboten. In Russland wird bis auf Weiteres kein FIA-Event stattfinden – das für Ende September in Sotschi geplante Formel-1-Rennen wurde bereits am vergangenen Freitag gecancelt.
Volleyball: Männer-WM nicht in Russland
Der Volleyball-Weltverband FIVB hat Russland die Weltmeisterschaft der Männer entzogen. Das Turnier hätte ursprünglich vom 26. August bis 11. September stattfinden sollen. Wie die FIVB am Dienstag mitteilte, seien der russische Verband und das Organisationskomitee informiert worden. Der Weltverband werde nach alternativen Gastgebern suchen. Die FIVB sei «zu dem Schluss gekommen, dass es aufgrund des Krieges in der Ukraine unmöglich wäre, die Weltmeisterschaft in Russland vorzubereiten und durchzuführen».
Schwimmen: Verband setzt auf Kompromisslösung
Einen anderen Weg schlägt der Schwimm-Weltverband (Fina) ein: Russische und belarussische Athletinnen und Athleten können weiterhin an internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Sie werden allerdings nur als neutrale Athleten oder Mannschaften zugelassen. Die Teilnahme unter dem Namen Russland oder Belarus sei nicht mehr erlaubt. Bei internationalen Veranstaltungen sollten demnach «keine nationalen Symbole, Farben, Flaggen gezeigt oder Hymnen gespielt werden». Die Fina werde die Situation weiterhin beobachten und gegebenenfalls weitere Entscheidungen treffen.
Fechten: Oligarch Usmanow nicht mehr Weltverbandspräsident
Der russische Milliardär Alischer Usmanow legt sein Amt als Präsident des Fecht-Weltverbandes FIE bis auf Weiteres nieder. Der 68-Jährige, ein enger Vertrauter von Wladimir Putin und seit Montag Ziel von Sanktionen der Europäischen Union, gab seinen Rückzug am Dienstag auf der Verbandshomepage bekannt. Usmanow nannte die Sanktionen in seinem Statement «unfair», er sprach von «falschen und diffamierenden Anschuldigungen», die seine Ehre, Würde und berufliche Reputation zerstörten.
Triathlon: Russen und Belarussen unerwünscht
Auch bei internationalen Triathlon-Wettbewerben sind Russen und Belarussen wegen der Invasion Russlands in die Ukraine nicht mehr startberechtigt. Eine entsprechende Entscheidung traf am Dienstag das Exekutivkomitee des Weltverbandes World Triathlon. Es folgte der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees vom Vortag.
Eislauf: Weltverband schliesst Russland und Belarus aus
Auch die Internationale Eislauf-Union (ISU) hat am Dienstag bekannt gegeben, dass im Eiskunstlauf, Eisschnelllauf und Short Track alle Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus mit sofortiger Wirkung von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen sind. Gleiches gilt auch für Offizielle aus den beiden Ländern. Damit bleibt Russland und Belarus der Start an der Eiskunstlauf-WM vom 21. bis 27. März in Montpellier verwehrt. Ebenfalls nicht vertreten sein werden die Länder an der Eisschnelllauf-Mehrkampf-WM sowie an der Short-Track-WM.