1970 ereignet sich Unerhörtes in der Schweiz: Junge Frauen rebellieren dagegen, dass nur Knaben und Männer Klubfussball spielen dürfen – und gründen eine eigene Liga. Das sorgt für Aufruhr. Die Sportlerinnen werden belächelt, beschimpft, bestraft und erst allmählich auch bejubelt.
Protagonistinnen aus mehreren Generationen
Im SRF-Film kommen Akteurinnen von gestern, heute und morgen zu Wort. Unter anderen äussern sich Fussballpionierin Madeleine Boll sowie Lia Wälti, aktuelle Starspielerin von Arsenal London, und Nachwuchshoffnung Noa Linn Münger.
Alle drei Protagonistinnen engagieren sich auf ihre Weise, um den Frauenfussball voranzutreiben. Anhand ihrer Lebensläufe dokumentiert das Autoren-Duo Seraina Degen und Silvan Lerch die Chancen und Risiken, Hoffnungen und Befürchtungen, Höhepunkte und Niederschläge, mit denen Schweizer Akteurinnen konfrontiert sind.
Sexualisierung, Skandalisierung, Heroisierung
Die 25-minütige TV-Dokumentation wirft ein Schlaglicht auf ein bewegendes, bis anhin wenig beleuchtetes Kapitel nationaler Sport- und Gesellschaftsgeschichte. Sie bildet die ganze Gefühlsskala der öffentlichen Wahrnehmung ab – von Verachtung über Sexualisierung und Skandalisierung bis hin zu Heroisierung.
Solche emotionsgeladenen Reaktionen stehen exemplarisch dafür, was geschieht, wenn Frauen in eine Männerdomäne einbrechen.
Kein Grund, sich auszuruhen
Dabei wird deutlich: Noch ist das Rollenbild der Frau im Wandel, noch ist der Kampf der Fussballerinnen um Chancengleichheit längst nicht zu Ende. Die Frauen fristen weiterhin ein Dasein im mächtigen Schatten der Männer.
Das Ringen der Fussballerinnen um öffentliche Anerkennung, sportlichen Erfolg und ein minimales finanzielles Auskommen ist auch 50 Jahre nach der Gründung der Schweizer Frauenfussball-Liga in vollem Gang. Das Jubiläum ist kein Grund, sich auszuruhen.