- Die ZSC Lions bezwingen Färjestad im Final der Champions Hockey League im heimischen Stadion mit 2:1.
- Beide Zürcher Treffer gehen auf das Konto von Sven Andrighetto.
- Nach Genf-Servette vor Jahresfrist triumphiert erneut ein Schweizer Team im europäischen Wettbewerb.
16 lange Jahre hatten die ZSC Lions warten müssen, ehe sie wieder die Chance auf einen Titelgewinn in einem internationalen Wettbewerb bekamen. Hatten die «Löwen» damals den Triumph gegen Magnitogorsk im Exil in Rapperswil feiern müssen, durften sie dieses Mal in der heimischen Swiss Life Arena antreten. Und diese Gelegenheit liess sich der Schweizer Meister nicht entgehen.
Matchwinner Andrighetto
Zum gefeierten Mann avancierte CHL-Topskorer Sven Andrighetto. Der Schweizer Nationalstürmer zeichnete für beide ZSC-Tore verantwortlich:
- 18. Minute: Färjestad kann einen Angriff der Zürcher nur ungenügend klären. Die Scheibe liegt frei im Slot, Andrighetto reagiert am schnellsten und erwischt Färjestad-Keeper Maxime Lagacé backhand zwischen den Schonern.
- 33. Minute: Andrighetto schliesst eine Kombination über Denis Malgin und Rudolfs Balcers mit einem krachenden «Onetimer» erfolgreich ab.
Für den Angreifer waren es die Tore Nummer 9 und 10 in der Champions Hockey League, dazu kommen 12 Assists. Damit beschloss Andrighetto die Champions Hockey League als Topskorer, 4 Punkte vor Team- und Linienkollege Malgin (6 Tore/12 Assists). Folgerichtig wurde Andrighetto im Anschluss an die Partie zum wertvollsten Spieler («MVP») der CHL-Kampagne gewählt.
Färjestad im Pfosten-Pech
Färjestad war der erwartet harte Gegner und kam nach einem verhaltenen Startdrittel im 2. Abschnitt besser in Fahrt. Das schwedische Topteam aus Karlstad, das die CHL-Gruppenphase als bestes Team vor den ZSC Lions abgeschlossen hatte, bekundete gleich zweimal Pfosten-Pech.
Erst hatte Lucas Forsell den 1:1-Ausgleich auf der Schaufel, traf aber nur die Torumrandung (24.). Und im 3. Drittel war es Oskar Steen, der ZSC-Keeper Simon Hrubec schon überwunden hatte, seinen Abschluss aber vom Pfosten abprallen sah (46.). Dazwischen hatte es Viktor Lodin auf listige Art und Weise versucht (38.), doch Hrubec liess sich (vorerst) nicht bezwingen.
Aslund sorgt für heisse Schlussphase
Erst in der 52. Minute wurden die Angriffsbemühungen der Gäste belohnt. Per Aslund traf in Überzahl zum 1:2. Den 2. Assist konnte sich dabei der Ex-Davoser Magnus Nygren notieren lassen.
Und weil in der Champions Hockey League im Gegensatz zur National League nach einem Treffer in Überzahl die Strafe weiterläuft und mit Willy Riedi kurze Zeit später gleich noch ein ZSC-Akteur auf die Strafbank musste, hatten die Lions noch mehrere heisse Situationen zu überstehen, ehe der viel umjubelte Sieg feststand.
Auch ZSC mit hochkarätigen Möglichkeiten
Es ist aber keineswegs so, dass die ZSC Lions den Titel «geklaut» haben. Die Zürcher waren zuvor ebenfalls zu mehreren hochkarätigen Tormöglichkeiten gekommen, unter anderem durch Jesper Frödén (7.) und Derek Grant (14.) im 1. Drittel sowie Riedi (24.), Justin Sigrist (34.) oder Vinzenz Rohrer (36.), der gleich zweimal an Lagacé scheiterte. Das unterstreicht auch das fast ausgeglichene Torschuss-Verhältnis von 30:32 Abschlüssen.
Schliesslich durfte Captain Patrick Geering, der als einziger Akteur schon 2009 beim letzten Triumph der ZSC Lions in der Champions Hockey League dabei gewesen war, den Pokal kurz vor 23 Uhr in die Höhe stemmen.
Titel bleibt in der Schweiz
Der Titelgewinn der ZSC Lions ist keinesfalls ein Zufallsprodukt. Von den 13 Spielen in der Champions Hockey League ging nur eine Partie verloren – in der Gruppenphase gegen Salzburg. Im Halbfinal hatten die Zürcher den amtierenden Sieger Genf-Servette entthront, sorgten nun aber dafür, dass der Titel in der Schweiz bleibt.