- Die ZSC Lions demontieren Genf-Servette im Halbfinal-Hinspiel der Champions Hockey League auswärts mit 6:1 und dürfen mit dem Endspiel planen.
- Der Titelverteidiger aus Genf gibt ein klägliches Bild ab. Bei den Zürchern trifft Rudolfs Balcers doppelt.
- Das Rückspiel findet am kommenden Dienstag in Zürich statt.
Völlig abkochen lassen wollte sich Genf im Hinspiel des ersten rein schweizerischen Halbfinals in der Champions Hockey League dann doch nicht. Eric Schneller bescherte den Heimfans vor der Kulisse von nur knapp 3800 Zuschauern mit dem 1:6 im Schlussabschnitt doch noch ein Erfolgserlebnis und verhinderte Simon Hrubecs Shutout. Am Genfer Offenbarungseid in Les Vernets änderte das freilich nichts.
Nach Granlunds aberkanntem Treffer schlägt Baechler zu
In beiden Viertelfinal-Spielen hatten sich die Lions gegen die Eisbären Berlin einen 0:3-Rückstand eingehandelt. Diesmal waren sie es, die den Gegner überrumpelten. Mit der ersten ernst zu nehmenden Offensivaktion brachte Yannick Zehnder seine Farben nach 78 Sekunden in Front.
Genf versuchte zu reagieren und kam durch Markus Granlund auch zum Ausgleich – vermeintlich, denn eine Coach's Challenge von Marco Bayer offenbarte: Der Torschütze hatte vor seinem Abstauber im Offside gestanden (10.). Auf der Gegenseite ging es eine Zeigerumdrehung später dann schnell: Nach einem Abpraller bei Antti Raanta legte Jarno Kärki auf Nicolas Baechler zurück – 2:0.
Raanta macht Mayer Platz – doch die Lions powern weiter
Auch im Mittelabschnitt verschliefen die «Grenats» den Start. Diesmal dauerte es gar nur 75 Sekunden, bis die Scheibe erneut im Netz lag: Der unglückliche Raanta lenkte einen Pass von Mikko Lehtonen mit dem Bein zum 0:3 ins eigene Tor ab.
In der Folge spielten sich die Zürcher in einen regelrechten Rausch und bauten die Führung auf 6:0 aus, wobei die Paradelinie eine entscheidende Rolle spielte:
- 28. Minute: Eine One-Touch-Traumkombination über Derek Grant, Sven Andrighetto, Denis Malgin und Rudolfs Balcers führt in Überzahl zum 4:0. Raanta hat danach Feierabend und wird durch Robert Mayer ersetzt.
- 31. Minute: Balcers macht sich zum Doppeltorschützen. Die Servette-Verteidiger geben ihm dabei freies Geleit.
- 36. Minute: Wieder in Überzahl trägt sich auch Grant in die Torschützenliste ein. Erneut ist der Treffer herrlich herausgespielt.
Das halbe Dutzend Tore hinterliess bei den Genfern Spuren. Marco Miranda handelte sich mit einem Revanchefoul eine Spieldauer-Disziplinarstrafe ein. Immerhin blieb die folgende Unterzahl für einmal unbestraft.
Mit der Hypothek von 5 Toren im Gepäck wird das Rückspiel in Zürich am kommenden Dienstag (ab 20:10 Uhr live auf SRF zwei) für den Titelverteidiger zur Herkulesaufgabe. Bayers Team hingegen kann sich den 18. Februar nun definitiv dick im Kalender anstreichen: Dann findet der Final der Champions Hockey League statt. Im anderen Halbfinal sieht es nach dem Hinspiel ähnlich klar aus: Färjestad besiegte Sparta Prag am Dienstag 6:2.
