Beim Champions-Hockey-League-Triumph Genf-Servettes wurden einige rührende Geschichten geschrieben. Da ist etwa Verteidiger Roger Karrer, der den CHL-Sieg der ZSC Lions als Junior der Zürcher im Jahr 2009 noch vor dem Fernseher erlebt hatte und den Pokal nun selbst in die Höhe stemmen konnte. Oder Theodor Lennström, der die grossen Fussstapfen Henrik Tömmernes' nach seiner Verletzungspause doch noch zu füllen scheint. Eine Geschichte überstrahlt die anderen jedoch: jene Valtteri Filppulas.
Der finnische Stürmer wird im März 40-jährig – «und jetzt hat er dann etwa alles gewonnen», freuen sich die Zürcher Verteidiger Tim Berni und Karrer für ihren magistralen Teamkollegen. Filppula ist der erste des exklusiven Triple-Gold-Klubs (Stanley Cup, Weltmeistertitel, Olympiagold), der auch noch die Champions Hockey League gewinnt.
Filppulas Märchen
Der Rummel, der daraus gemacht wurde, war Filppula nicht genehm: «Für mich zählte primär, dass wir den Titel als Mannschaft holten. Ich zitterte wie noch nie in einem Eishockeyspiel, als ich in der Schlussphase für zwei Minuten auf die Strafbank musste.» Zu seinem Palmarès sagt er bescheiden: «Das Glück stand mir in meiner Karriere oftmals zur Seite: Es ist nicht selbstverständlich, dass ich so lange spielen kann, und dass ich immer wieder in Mannschaften mittun durfte, die in der Lage waren, zu gewinnen.»
Sicher ist: Filppula war in Genf zur rechten Zeit am rechten Ort. Vor drei Jahren, nach 16 Saisons und 1222 NHL-Partien, wurde er in Nordamerika als Alteisen abgestempelt und erhielt keinen neuen Vertrag. Er hätte sich mit seinen verdienten 49 Millionen Dollar ein schönes Leben machen können, entschied sich aber, die Karriere noch fortzuführen: «Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich noch weiterspielen will. Mein Bruder Ilari empfahl mir die Schweiz. Als sich dann Servette bei mir meldete, musste ich nicht lange überlegen.»