Die Saison in der Champions Hockey League 2023/24 wartete mit einigen Änderungen auf:
- Anzahl Teams: Neu kamen nur noch 24 statt 32 Klubs zum Zug.
- Modus: Statt einer Gruppenphase gab es eine Art «Regular Season». Jedes der 24 Teams spielte 6 Partien gegen 6 verschiedene Gegner – 3 zuhause, 3 auswärts. Mit den Punkten ergab sich eine Rangliste mit sämtlichen 24 Mannschaften. Die besten 16 qualifizierten sich für die K.o.-Phase.
- Regeländerung bei 2-Minuten-Strafen: Bei einem Tor in Überzahl lief die Strafe trotzdem weiter. Bei einem Tor in Unterzahl wurde die Strafe gegen das Boxplay-Team hingegen beendet.
Vor allem die Regel-Änderungen stiessen bisweilen auf Unverständnis. «Man spielt am Wochenende mit anderen Regeln als unter der Woche. Das war verwirrend für die Zuschauer und wohl auch die Schiedsrichter. Ich habe das nicht verstanden», meinte etwa Biel-Geschäftsführer Daniel Villard.
Wir haben durchs Band Recht bekommen für den Mut, etwas anderes zu machen.
Doch die Statistiken geben den Verantwortlichen der Champions Hockey League recht. Vor allem die Anzahl Shorthander nahm signifikant zu, über 30 Prozent mehr Unterzahl-Treffer waren in der Gruppenphase zu verzeichnen.
Das liebe Geld als Dauerthema
«Wir haben durchs Band Recht bekommen für den Mut, etwas anderes zu machen. Es war nie unser Ziel, die anderen Ligen zu kopieren. Unser Credo war von Anfang an, anders zu sein», sagt CHL-CEO Martin Baumann.
In Sachen Zuschauer-Interesse und Modusänderung waren von den Schweizer Klubs durchaus positive Rückmeldungen zu vernehmen. In finanzieller Hinsicht ist der Wettbewerb aber weiterhin wenig attraktiv. Rapperswil-Jona als Viertelfinalist kann gerade mal eine schwarze Null schreiben.
Sollte Genf-Servette die Champions Hockey League gewinnen, kassiert es 360'000 Euro. Zum Vergleich: Jeder gewonnene Punkt in der Fussball-Champions-League trug den Young Boys letzten Herbst rund das Dreifache ein. Die ZSC Lions verdienten bei ihrem Triumph 2009 im Vorgänger-Wettbewerb immerhin 2,5 Millionen Franken.
Einnahmen gehören den Klubs
Wie soll diesem Problem entgegengewirkt werden? Die Champions Hockey League versuche, den Klubs so viele Rechte wie möglich abzutreten, so Baumann. Alles, was im Stadion erwirtschaftet werde – sprich die Ticketeinnahmen und das Catering – gehöre den Klubs.
Wenn man eine smarte Ticketing-Strategie verfolge, dann sollte die Rechnung für die meisten Klubs aufgehen. Aber: «Das Preisgeld ist und bleibt aber selbstverständlich ein Thema.»