Knapp 14 Jahre ist es her, als ein Schweizer Klub letztmals einen Final in der Champions Hockey League bestritten hat. Damals triumphierten die ZSC Lions gegen Metallurg Magnitogorsk aus Russland.
Diese Endspiel-Durststrecke soll am Dienstagabend in der Bossard Arena enden, wenn der EV Zug sich mit Tappara Tampere misst. Das Halbfinal-Hinspiel in Finnland ging mit 0:2 verloren, doch die Zentralschweizer sind zuversichtlich, den Spiess noch umzudrehen.
Angriff als beste Verteidigung
«Wir sind hungrig auf mehr Spiele in diesem Turnier», sagt EVZ-Coach Dan Tangnes. «Es wäre ein grosses Kapitel in der Geschichte dieses Klubs, aber wir haben einen Berg zu erklimmen.» Wie das geschehen soll? «Wir müssen ein Offensiv-Feuerwerk zünden. Einerseits müssen wir viel Geschwindigkeit im Spiel entwickeln, andererseits nicht viele Chancen zulassen.»
Von einem Offensivfeuerwerk war die Tangnes-Equipe vor Wochenfrist weit entfernt. Zug blieb über weite Strecken harmlos, während der finnische Meister mit defensiver Stabilität brillierte und im Angriff Nadelstiche zu setzen vermochte. «Sie stoppten uns schon in der Mittelzone», analysiert Flügelspieler Lino Martschini. Darum bläst er ins gleiche Horn wie sein Übungsleiter: «Wir müssen schneller spielen, damit wir die Scheibe hinter ihre Verteidigung bringen und dann mit aggressivem Forechecking Chancen erarbeiten.»
Martschini trumpft gross auf
Martschini weiss, wovon er spricht – vor allem in der Champions Hockey League. In 55 Spielen hat er 55 Skorerpunkte gesammelt, was Rang 3 in der ewigen Skorerliste bedeutet. «Ich spiele gerne Champions League. Es macht Spass, sich mit den Besten Europas zu messen. Hoffentlich kann ich auch am Dienstag meinen Beitrag dazu leisten.»
Für den EVZ geht es gegen Tappara auch darum, sich für die kommenden Monate das nötige Selbstvertrauen zu holen. Der Schweizer Meister schwächelt in dieser Saison in der Meisterschaft und liegt nur auf dem 9. Platz. Gegen Tappara wolle man zudem «ein Ausrufezeichen für die Schweiz setzen. Wir wollen zeigen, dass wir hier gutes und erfolgreiches Eishockey spielen», so Martschini.