Es ist das Spiel des Jahres in Genf: Die altehrwürdige Les-Vernets-Halle war innerhalb weniger Minuten ausverkauft (7135 Zuschauer). Der für die Genfer so enttäuschende Verlauf der Schweizer Meisterschaft kann für den Final der Champions Hockey League gegen das schwedische Team Skelleftea 8 Tage lang ausgeblendet werden.
«Jetzt geht es nur darum, wieder einen Titel zu holen», sagt Trainer Jan Cadieux. «Servette hat bis vor einem Jahr kaum etwas gewonnen. Dann gewannen wir den Playoff-Final und wurden Meister. Und jetzt bietet sich schon die nächste Chance, etwas Grosses zu gewinnen.»
Miranda und Richard fraglich – Rod out
Die Mannschaft soll dabei wieder ihr Champions-League-Gesicht zeigen und eine über 60 Minuten hochklassige Leistung abliefern. Cadieux: «Die Champions League gehörte von Anfang an zu den wichtigsten Zielen in dieser Saison. Wir wollten nicht nur mitspielen. Wir wollten gut sein. In der National League ist uns das die ganze Saison noch nicht gelungen. In der Champions League hingegen schon.»
Personell präsentiert sich die Ausgangslage für die Genfer nicht schlecht. Für Captain Noah Rod (Schulterverletzung) ist die Saison zwar vorbei, daneben gelten aber lediglich die Einsätze von Marco Miranda und Tanner Richard, die beide am Freitag das Debakel gegen Davos verpasst haben (1:6), als fraglich. Richard erzielte in dieser Saison in der Champions League im Schnitt einen Skorerpunkt pro Spiel (12 Spiele, 2 Tore, 10 Assists).
Mit 7 Söldnern
Im Vorteil befindet sich der Genève-Servette Hockey Club bei den Ausländern. Anders als in der National League kann Servette gegen Skelleftea alle 7 Ausländer einsetzen.
Im Prinzip steht die ganze Saison auf dem Spiel – besser geht's gar nicht.
Jussi Olkinuora wird das Tor hüten, Theodor Lennström und Sami Vatanen werden verteidigen, und vorne sollen Valtteri Filppula, Teemu Hartikainen, Sakari Manninen und Daniel Winnik wirbeln. AIK Skelleftea verfügt bloss über zwei Imports: den Kanadier Dylan Sikura und den Letten Martins Dzierkals.
Olkinuoras zweite Chance
Für Olkinuora wird es ein besonderes Spiel. Er begann die Champions League bei den Lahti Pelicans und wurde erst vor dem Viertelfinal-Rückspiel in Växjö nach Genf transferiert. Mit Lahti schied Olkinuora in den Achtelfinals gegen Vitkovice (CZE) aus.
Mit Servette bietet sich Olkinuora eine zweite Chance. Und obwohl der finnische Weltmeister und Olympiasieger erst gut zwei Monate in der Schweiz und in Genf lebt, ist ihm der Ernst der Lage durchaus bewusst: «Im Prinzip steht die ganze Saison auf dem Spiel – besser geht's gar nicht.»
Olkinuoras Punkt ist klar: Wenn Servette die Champions League gewinnt, dann ist die Saison ein Erfolg – egal, was in der National League noch alles passiert. Ausserdem könnte ein Erfolgserlebnis in der Champions League zum Schlüsselerlebnis werden, damit es Servette auch in der National League wieder besser läuft.