- Der SC Bern gewinnt den vorerst letzten Cup-Final gegen die ZSC Lions mit 5:2.
- Ein starkes Mitteldrittel sorgt am Sonntag im Hallenstadion für den Unterschied.
- Die «Mutzen» rehabilitieren sich damit für eine bislang durchzogene Saison.
Entgegen den allgemeinen Erwartungen hat sich Bern zum Cupsieger 2021 gekürt. Im Duell der Schweizer Eishockey-Giganten holten sich die Berner dank einem 5:2 gegen die Lions als erstes Team den 2. Cupsieg in der Neuzeit.
Der Triumph kam umso überraschender, als dass es in der Geschichte dieser Affiche mit dem SCB noch selten einen deutlicheren Aussenseiter gab. Während die Lions in der National League vom 2. Tabellenplatz grüssen und 3 der 4 Saisonduelle gewonnen haben, kämpfen die Berner derzeit um die Pre-Playoffs und bestritten zudem das 3. Spiel innert 4 Tagen.
Berner überfahren Zürcher
Doch von dieser Müdigkeit war bei beim Team von Mario Kogler überhaupt nichts zu sehen. Vor allem im Mitteldrittel sorgte der SCB mit Power-Hockey für den Unterschied.
- 26. Minute: Vincent Praplan trifft aus dem Slot zum 2:1. Der Mammut-Anteil des Tores geht auf Verteidiger Miro Zryd, der die ZSC-Defensive mit einer Körpertäuschung hinter dem Tor komplett durcheinander bringt.
- 29. Minute: ZSC-Goalie Ludovic Waeber klärt die Scheibe mit dem Stock nur ungenügend zur Mitte, nach einem Zuspiel von Praplan trifft André Heim aus der Drehung.
Beim 4:1 wurden die Zürcher klassisch ausgekontert: Nach einem Puckgewinn vor dem eigenen Tor stürmten gleich 4 Berner auf 2 Lions los. 2 schnelle Pässe später konnte Jesper Olofsson mit seinem 2. Treffer des Abends den mustergültigen Angriff abschliessen.
Auch im Schlussdrittel hatten die «Mutzen» noch nicht genug und powerten weiter. In der 47. Minute gruben sie im Offensivdrittel die Scheibe aus, worauf Inti Pestoni seine Genialität aufblitzen liess und Tristan Scherwey backhand freispielte. Dieser markierte das 5:1.
Die Lions waren zu (fast) keiner Reaktion mehr fähig. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende traf Maxim Noreau, was für die Zürcher aber nur noch Resultatkosmetik bedeutete.
Geld-Zustupf und Cupsieger auf Zeit
Bereits im 1. Drittel hatten die beiden Teams attraktives Eishockey gezeigt. Olofsson (12.) brachte Bern im Powerplay in Front, nur 2 Minuten später schloss der Zürcher Denis Hollenstein mit viel Geduld eine einstudierte Bully-Variante erfolgreich ab und glich zum 1:1 aus.
Der Sieg im Final brachte dem SCB zusätzliche 100'000 Franken an Prämien ein – Geld, das gerade in der aktuell schwierigen Zeit gut gebraucht werden kann. Er dürfte zudem für eine längere Zeit der letzte Cupsieger aus dem Profi-Bereich bleiben: Der Wettbewerb wird bis auf weiteres nur noch auf Amateur-Stufe durchgeführt.