Fast 2 Jahre ist es her, seit die Schweizer Frauen-Eishockeynati letztmals in der Heimat ihr Können zeigte. In dieser Woche ist es wieder soweit, wenn das Team von Cheftrainer Colin Muller im Rahmen des 4-Nationen-Turniers 3 Partien im Klotener Schluefweg bestreiten wird.
Leistungsträgerin Müller zurück in der Heimat
Eine Schlüsselspielerin, auf die Muller dabei zählen kann, ist Alina Müller. Die 25-jährige Stürmerin hatte in den letzten 5 Saisons fleissig Punkte für die Northeastern University in Boston gesammelt, was ihr im Mai einen Vertrag bei den Boston Pride aus der weltweit einzigen Frauen-Profiliga einbrachte. Weil sich der Meisterschaftsstart aber wegen einer Ligafusion bis Januar 2024 verzögert, muss sich Müller noch etwas gedulden.
Bis dahin wird die Winterthurerin ihre Schlittschuhe erneut für die ZSC Lions schnüren, für die sie bereits vor ihrem Nordamerika-Abenteuer in der Saison 2017/2018 gespielt und produktiv geskort hatte. Warum der Schritt zurück? «Ich habe mit vielen Personen gesprochen und verschiedene Optionen geprüft. Doch der ZSC zeigte sehr viel Interesse und will mir helfen, mich bestmöglich auf die neue Liga vorzubereiten.»
Müller und Stalder führen die Nati an
Aber zuerst steht nun das Heimturnier in Kloten an. Für Müller ist es quasi ein doppeltes Heimturnier, spielte sie doch früher – wie auch ihr älterer Bruder Mirco – im Klotener Nachwuchs. Müller ist im Schweizer Team zusammen mit Captain Lara Stalder, die auf die neue Saison aus Schweden zu den EVZ Frauen gewechselt hat, klare Leaderin.
Trainer Muller ist beeindruckt von seinen Leistungsträgerinnen: «Nur schon durch ihre Präsenz auf dem Eis und wie sie trainieren, können die Jungen enorm viel lernen. Das hilft einem Trainer natürlich unglaublich viel.» Zu den Akteurinnen, die viel vom kongenialen Duo abschauen können, gehören Alizée Aymon, Annic Büchi und Naemi Herzig, die zum ersten Mal im Nationaltrikot aufspielen werden.
Schweiz misst sich mit namhaften Gegnern
Beim Heimturnier treffen die Schweizerinnen am Donnerstag zum Auftakt auf Ungarn, den wohl stärksten der 3 Gegner. Die Ungarinnen belegen auf der IIHF-Weltrangliste den 9. Platz und liegen damit 5 Ränge hinter der Schweiz. Am Tag darauf kommt es zum Duell mit Frankreich (12. Rang), bevor dann am Samstag das Aufeinandertreffen mit Rivale Deutschland (10. Rang) folgt.
Obwohl es Headcoach Muller primär um die Entwicklung des Teams geht, wird die Nati ihre 3 Spiele keineswegs im Schongang bestreiten: «Das Wichtigste ist, dass wir unsere Leistung bringen. Wir müssen gegen unsere Gegner schon etwas zeigen.» Und Center Alina Müller fügt an: «Wir freuen uns sehr auf das Turnier. Wann immer wir die Chance haben, mit der Bestbesetzung anzutreten, müssen wir sie nutzen.»