Rückblende: Die Zugerinnen dominierten bei ihrem Einstieg in den Meisterschaftsbetrieb die zweithöchste Liga, die SWHL B, in der Saison 2023/24 nach Belieben. 54 Punkte aus 18 Partien, also nicht eine einzige Niederlage, und bloss 7 Gegengoals (bei 317 erzielten Treffern) illustrieren die erdrückende Dominanz der neuen Kraft im Schweizer Frauen-Eishockey.
Der sofortige Aufstieg im Jahr 1 nach der Gründung war der Lohn fürs Überrollen der Konkurrenz. Eine Stufe weiter oben nehmen die Zentralschweizerinnen nun am Freitagabend in der Heimhalle mit ähnlich hochtrabenden Ambitionen das Pensum in der Women's League in Angriff.
Die Vorfreude ist deutlich grösser als der Respekt vor dem Niveau-Unterschied. «Denn der Sport macht aus, dass sich jede mit den Besten messen will», hält Trainerin Daniela Diaz fest. Also sei der Hunger auf die gesteigerte Herausforderung riesig. «Genau dafür haben wir im letzten Jahr und in der Vorbereitung so hart gearbeitet.»
Ein Kaliber zum Start
Mit der Meisterschaft, dem Schweizer Cup und dem Euro Cup, wo der EVZ bereits im Finalturnier steht (19./20. Oktober auf eigenem Eis), winken 3 Titel. Ihr Team würde sich selbstverständlich daran orientieren. «Aber wir wollen auch nicht zu weit vorausdenken, sondern im Moment bleiben», gibt Diaz vor. Genauso wenig kann sich ihre Auswahl etwas vom Ruhm der vergangenen Saison kaufen.
Die erste Aufgabe gegen den SC Bern hat sogleich ihre Tücken. Die Zugerinnen empfangen die Playoff-Finalistinnen des Frühlings, gegen die sie ihre bislang einzige Niederlage bezogen haben. Anfang Februar wurden sie nämlich im Cupfinal vom SCB im Penaltyschiessen bezwungen. Und mit einem 9:0 im Regional-Derby gegen Langenthal haben die Hauptstädterinnen ihrerseits die Saison mit einem Paukenschlag lanciert.
Die Talentschmiede wächst stetig
Gemäss Diaz ist das Kader des EVZ mit viel Qualität und einem guten Spirit gespickt. Zudem lässt sich auf den Erfahrungen der Premieren-Saison aufbauen. Das Schwergewicht hat weitere Argumente auf seiner Seite:
- Eine stabile Basis: Der EVZ hat mit seiner Etablierung der Girls Hockey Schule auch für ein schweizweites Novum in der Ausbildung gesorgt. Mit 50 Mädchen wurde gestartet. Diesen Herbst konnte das Angebot mit einer U9- und U11-Equipe erweitert werden. Und bis 2030 soll – analog dem Juniorenbereich – jede Stufe über ein eigenes Mädchenteam im Klub verfügen. Dabei dient das Fanionteam als Leuchtturm. «Mit ihm wollen wir inspirieren und zudem mit Besuchen an Schulen auch jene erreichen, die noch keinen Bezug zum Eishockey haben», sagt Diaz.
- Grosse finanzielle Möglichkeiten: Wie der Blick unlängst publik machte, soll das Sponsoring-Volumen fürs Frauen-Team zur Ankunft in der Spitzenliga um bemerkenswerte 45 Prozent angehoben worden sein. Es wird von 1,1 Millionen Franken ausgegangen.