Vor gut 3 Monaten bestritt Alina Müller mit Boston das erste Spiel in der neu geschaffenen Professional Women’s Hockey League (PWHL). Gegen Minnesota setzte es am 3. Januar eine 2:3-Niederlage ab. Die 25-jährige Müller sammelte ihren ersten Skorerpunkt in der ersten professionellen Frauen-Eishockeyliga.
Topskorerin bei steigerungsfähigem Team
Mit 12 Punkten in bislang 16 Spielen ist die Winterthurerin Topskorerin und eine wichtige Figur im Team. Boston kämpft indes in der 6 Equipen umfassenden PWHL um einen Platz in den Top 4, der für die Playoffs berechtigt. Wie lautet Müllers Fazit? «Durchzogen», gibt sie gegenüber SRF unumwunden zu. «Persönlich macht es super viel Spass, das Niveau auf dem Eis ist unglaublich hoch», sagt die Ausnahmestürmerin. Weil Boston noch nicht so viele Spiele gewinnen konnte – 7 Siege stehen 9 Niederlagen gegenüber – seien jedoch «noch nicht alle so zufrieden».
Glücklich in der «zweiten Heimat»
Ansonsten fühlt sich die an dritter Stelle gezogene Müller, die bereits das College in Boston absolvierte, «extrem wohl. Ich liebe mein Leben hier in Boston», so die Winterthurerin. Boston als Sportstadt sei etwas Spezielles. «Ich bin sehr stolz darauf, dass ich hier leben darf.» Die Stadt an der US-Ostküste sei für sie zu einer zweiten Heimat geworden.
Es ist die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.
Vor ihrem Wechsel ans College in die USA sei sie «super informiert und inspiriert» worden von Vorreiterinnen wie Florence Schelling, Julia Marty oder Lara Stalder. Boston sei zudem «bequem» für die Anreise aus der Schweiz. «Es ist die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.» Schon längst ist Müller nun selber zur Inspiration für die nächste Generation geworden.
Nach einer langen und «aufregenden» Saison – vor dem Draft für die PWHL trainierte Müller beim Frauenteam der ZSC Lions – geht es ab Anfang April mit dem Schweizer Nationalteam um Erfolge an der WM. «Die WM ist jedes Jahr ein Highlight», so Müller. In Utica im US-Bundesstaat New York will Müller die Schweiz beflügeln. Sie hofft, dass sie ihre Erfahrungen aus der PWHL ausspielen kann. So ist sie es sich mittlerweile gewohnt, vor vielen Leuten zu spielen. «Hoffentlich kann ich den anderen Spielerinnen diese Ruhe weitergeben», so Müller.
Nach der WM wird es für sie nahtlos weitergehen, in der Regular Season der PWHL steht dann der Schlussspurt an. Danach würde Müller mit Boston in den Playoffs der PWHL-Premierensaison natürlich noch so gerne um den Titel kämpfen – es würde zur bisherigen Karriere der Schweizer Ausnahmekönnerin passen.