Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft der Frauen findet sich in der Top-Division, in der die Schweiz teilnimmt, keine einzige Schweizer Schiedsrichterin. Das steht in krassem Gegensatz zu den Männern, bei deren A-Weltmeisterschaften normalerweise jedes Jahr ein paar Schweizer Referees teilnehmen. Warum ist das so?
Anna Wiegand, bei Swiss Ice Hockey für die Ausbildung von Schiedsrichterinnen zuständig, erklärt: «Nach den Olympischen Spielen in Peking 2022 gab es eine Lücke. Seitdem haben wir aber viel Arbeit geleistet. 6 Frauen pfeifen derzeit auf internationalem Eis, aber noch nicht auf höchster Stufe. Für die A-WM hat es leider noch nicht gereicht, doch wir sind gut aufgestellt.»
Wiegand machte es vor
Wiegand, deren Ehemann Marc seit Jahren Schiedsrichter in der National League ist und auch schon WM-Einsätze hatte, muss es wissen. Die gebürtige Finnin war 2022 die letzte Schweizer Schiedsrichterin, die es an ein grosses Turnier geschafft hat – sie leitete dabei sogar den Olympia-Final der Frauen. Danach trat sie im Alter von 37 Jahren zurück.
Auch wenn die A-WM der Frauen in diesem Jahr erneut ohne Schweizer Schiedsrichterin über die Bühne geht, blickt Wiegand positiv in die Zukunft: «2030 werden wir eine, wenn nicht sogar mehrere Schiedsrichterinnen bei den Olympischen Spielen in Frankreich haben.»
Dass eine Entwicklung in die richtige Richtung vorhanden ist, zeigt auch ein Blick in die heimische Women's League: Jedes Playoff-Final-Spiel zwischen dem SC Bern und dem EV Zug wurde von einer Frau geleitet.