Die Heim-EM rückt für das Schweizer Nationalteam der Frauen in grossen Schritten näher. In ziemlich genau drei Monaten steigt die Nati gegen Norwegen ins Turnier ein. Zunächst heisst die Gegenwart aber Nations League. Am kommenden Freitag trifft die Schweiz auf Frankreich, vier Tage darauf auf Island.
Weniger als 100 Tage vor dem Start rückt die EM auch in den Köpfen der Spielerinnen immer mehr in den Fokus. Umso mehr, weil Trainerin Pia Sundhage zuletzt nicht davor zurückschreckte, auch arrivierte Akteure nicht aufzubieten.
Erfolgserlebnisse aus England
«Sicher kann sich niemand sein», sagt Noëlle Maritz. Die 124-fache Nationalspielerin verspürt einen «positiven Druck». Es gehe nun darum, in jedem Spiel Gas zu geben und seine Leistungen zu zeigen. «Ich habe den Anspruch an mich, immer abzuliefern.»
Maritz steht seit rund einem Jahr bei Aston Villa unter Vertrag. Im Gegensatz zu ihrer letzten Station Arsenal muss sie sich mit den «Villans» in der Tabelle eher gegen unten orientieren. Immerhin gelang ihrem Team am Sonntag nach fünf Niederlagen in Folge der Befreiungsschlag. «Wir haben eine schwierige Phase durchgemacht, aber als Team hat uns das zusammengeschweisst», sagt die 29-Jährige angesprochen auf den 2:1-Sieg bei Liverpool.
Auch Seraina Piubel ist mit einem Erfolgserlebnis aus England in die Schweiz zurückgekehrt. Die Mittelfeldspielerin von West Ham United wurde in der Partie gegen den unangefochtenen Leader Chelsea eingewechselt und holte ein 2:2-Unentschieden. «Mit einem Punkt gegen Chelsea in die Schweiz zu kommen, ist super.» Die Vorfreude auf die kommenden Partien mit der Nati sei jetzt umso grösser, auch wenn der Druck mit Blick auf die EM steigt.
Es wartet Frankreich
Ernst gilt es für die Nati ein erstes Mal am Freitagabend. Dann trifft die Schweiz im dritten Gruppenspiel der Nations League in St. Gallen auf Frankreich. Die Erinnerungen an den Nachbarn sind gut, im Oktober gewannen die Schweizerinnen ein Testspiel überraschend mit 2:1.
«Wir treten mit erhobenem Haupt an und wollen wieder gewinnen», blickt Piubel optimistisch auf die Partie voraus. Maritz erwartet ein «schwieriges Spiel», will die Partie aber mit einer positiven Stimmung in Angriff nehmen.