Der Stich, den Sven Andrighetto dem HCD mit seinem Overtime-Winner in Spiel 4 der Playoff-Viertelfinalserie versetzte, sitzt tief. Umso mehr, weil mit Dominik Egli ein eigener Mann am Ursprung des Gegentreffers stand. Statt 2:2 steht es aus Davoser Sicht 1:3, bereits am Freitag könnte die Saison vorzeitig enden.
Wenn der HCD-Tross am Freitag die Reise nach Zürich antritt, werden seit dem letzten Auswärtssieg gegen die ZSC Lions 1531 Tage vergangen sein. Der Siegtorschütze beim 2:1-Erfolg nach Verlängerung im Januar 2019 hiess Andres Ambühl. Das HCD-Urgestein – damals wie heute Captain – wird die damalige Saison nicht in bester Erinnerung haben. In der Abschiedssaison von Arno Del Curto verpassten die Bündner zum ersten Mal seit dem Wiederaufstieg die Playoffs. Es war das Ende einer grossen Ära im Landwassertal.
Ein Dutzend Niederlagen
Nun braucht der HCD ein Wunder, sollte es noch in diesem Frühjahr mit dem 32. Meistertitel der Klubgeschichte klappen. Denn das Aufholen des 1:3-Rückstands in der Serie gegen die ZSC Lions gleicht einer Herkulesaufgabe, wenn man bedenkt, dass die letzten zwölf Auswärtspartien gegen den «Zett» allesamt verloren gingen. Achtmal im Hallenstadion in Oerlikon und zuletzt viermal in der neuen Arena in Altstetten, davon zweimal in den Playoffs.
Da man sich in den Playoffs aber ohnehin nur an den positiven Sachen aufrichtet, dürften solche Gedanken in den Köpfen der Davoser Spieler keinen Platz finden. Für die Bündner gilt es, die bittere 2:3-Heimniederlage nach der zweiten Verlängerung vom Mittwoch schnellstmöglich abzuhaken. Die Davoser betrieben erneut einen grossen Aufwand, waren in der regulären Spielzeit die dominierende Mannschaft, am Ende standen sie aber wieder ohne Ertrag da.
Die ZSC Lions ihrerseits traten erneut eine Spur abgeklärter und effizienter auf als der Gegner und kamen auch dank einem herausragenden Simon Hrubec (51 Paraden) im Tor mit relativ wenig Aufwand im vierten Spiel zum dritten Sieg. Dem HCD könnten aber die Erinnerungen ans letzte Jahr helfen, als er im Viertelfinal gegen die Rapperswil-Jona Lakers sogar ein 0:3 wettgemacht hat. Fortan heisst es für die Davoser wieder: Verlieren verboten.