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Josh Holden mit dem HCD auf der Erfolgsspur
Aus Sport-Clip vom 20.11.2024.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 40 Sekunden.

Erfolgreich in Davos Holdens Höhenflug in den Alpen statt in den Rocky Mountains

Josh Holden reitet mit dem HC Davos derzeit auf der Erfolgswelle. Der Kanadier verfolgt einen langfristigen Plan.

Auf Begeisterung war die Wahl von Josh Holden als neuer Headcoach beim HC Davos bei der Bekanntgabe im März 2023 nicht gestossen. Es war weniger die fehlende Erfahrung – Cheftrainer war Holden zuvor noch nie – sondern der Name, der den Anhängern des Rekordmeisters sauer aufstiess. Schliesslich hatte sich der Kanadier als Spieler den Ruf des Heisssporns erarbeitet, der im Trikot des EV Zug so manchem Davoser Spieler unter die Haut gefahren war.

Aktuell lässt sich aber konstatieren: Davos mit Holden an der Bande, das passt. Erst am Samstag endete bei den Bündnern eine Erfolgsserie von 7 Siegen am Stück. Der HCD belegt hinter Meister ZSC Rang 2 und liegt auf Playoff-Kurs. Die gute Entwicklung entging auch der sportlichen Führung nicht, die den Vertrag mit dem Kanadier jüngst vorzeitig bis 2027 verlängerte.

Mehr Verantwortung

«Vor zehn Jahren hätten wir wohl darüber gelacht», gibt Holden zu. Doch der Spieler Holden und der Trainer Holden seien zwei verschiedene Personen. «Man müsste die Fans fragen, was sie jetzt von mir halten. Aber ich arbeite jeden Tag daran, ihnen zu zeigen, dass ich ein passionierter Eishockeyaner bin.» Dass er seine Leidenschaft für den Sport nicht verloren hat, bewies Holden im Spengler-Cup-Final vor einem Jahr. Während eines kurzen Unterbruchs faltete er auf der Bank seinen Spieler Tomas Jurco nach allen Regeln der Kunst zusammen.

Sein Rüstzeug für den Job als Headcoach holte sich Holden in Zug. Fünf Jahre lang war er Assistenztrainer des zweifachen Meistertrainers Dan Tangnes, ehe er selbst das Zepter übernehmen wollte. «Als Assistent ist man verantwortlich für die kleinen Dinge. Als Headcoach ist es dein eigener Plan, der funktioniert oder nicht», erklärt Holden die Unterschiede der beiden Tätigkeiten.

Jener Plan funktioniert beim 46-Jährigen derzeit prächtig, dennoch tritt er auf die Euphoriebremse. «Man sieht dieses Jahr, wie eng beisammen die Liga ist. Aber bis jetzt bin ich sehr stolz darauf, was die Jungs geleistet haben.» Holden sieht sein Team noch lange nicht am Zenit und verfolgt einen langfristigen Plan, der die Davoser Titellosigkeit seit 2015 in naher Zukunft beenden soll.

Ambühl und sein ehemaliger Gegenspieler Holden

Auch HCD-Urgestein Andres Ambühl freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Holden: «Eine gewisse Kontinuität ist nie schlecht.» Der Routinier lobt die «ruhige Art» seines Trainers und attestiert ihm ein hohes taktisches Wissen. Wie jeder andere Mensch habe sich der einstige Gegenspieler Holden in den letzten Jahren weiterentwickelt. Was vor 10 Jahren war, sei Schnee von gestern.

A propos Schnee: Dass Holden seine Bestimmung in der Davoser Bergwelt gefunden hat, kommt nicht von ungefähr. «Ich hatte schon immer den Traum, in den Bergen zu leben. Nun sind es halt die Schweizer Alpen statt die Rocky Mountains geworden.»

SRF zwei, Sportflash, 20.11.2024, 20:00 Uhr ; 

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