- Der HC Davos schafft den Turnaround und dreht die Viertelfinal-Serie gegen die Lakers nach 0:3-Rückstand noch.
- Die «Belle» in Rapperswil-Jona entscheiden die Bündner mit 3:1 für sich.
- In der am Freitag beginnenden Halbfinal-Serie heisst der Gegner Zug. Das zweite Final-Ticket machen Freiburg und die ZSC Lions untereinander aus.
Erst ein eleganter Move an der Bande von Mathias Bromé, dann der Traumpass auf Matej Stransky. Der Tscheche lässt Igor Jelovac ins Leere laufen, ehe schliesslich der Abschluss backhand ins Tor erfolgt. Der 1:0-Führungstreffer der Davoser in der 25. Minute wurde in seiner Schönheit nur noch von dessen Wichtigkeit übertroffen. Denn die Gäste übernahmen in der ausverkauften Eishalle in Rapperswil-Jona fortan das Spieldiktat sichtlich.
Doch Stranskys Tor war neben all den genannten positiven Attributen auch umstritten. Dennis Rasmussen hatte im Vorfeld des Treffers auf dem Weg zu seiner Auswechslung Kalle Kossila aus dem Weg geräumt. Den Check hätte man durchaus auch als Behinderung werten können. Bei den Rosenstädtern, die in der Serie schon zuvor einige Male mit Schiedsrichter-Entscheidungen gehadert hatten, dürfte der Entscheid wohl einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.
Den Davosern war das herzlich egal. Abgesehen von Jeremy Wick, der kurz nach dem Rückschlag den Lakers-Ausgleich vergab, brachte das Heimteam den Gegner kaum mehr ins Schwitzen. Im Gegenteil: Simon Knak stellte nach Zuspiel von Kristian Pospisil auf 2:0 (34.) und dämpfte die Stimmung in der ausverkauften Arena merklich.
Mitchell verhindert Aeschlimann-Shutout
Erst Mitte des letzten Drittels fand «Rappi» Lösungen, um zu Chancen zu kommen. Doch einerseits liess sich die menschliche Mauer Sandro Aeschlimann im HCD-Tor nicht bezwingen. Andererseits schnürte auf der Gegenseite Knak den Doppelpack (53.). So zeichnete sich spätestens jetzt ab, was 7 Minuten später Realität wurde: Dass Rapperswil-Jona wie vor 15 Jahren gegen den EVZ ein 3:0 in der Serie nicht über die Runden bringen würde.
Zwar verhinderte Zack Mitchell (58.) im Powerplay noch, dass Aeschlimann einen Shutout feierte. Am Ausgang der Partie änderte sein Ehrentreffer indes nichts mehr. Davos war insgesamt erneut das breiter aufgestellte Team. So war es symptomatisch, dass die nominell 4. Linie für 2 der 3 Treffer verantwortlich zeichnete. Als erst 4. Team nach Lugano gegen Ambri (2006), Zug ebenfalls gegen Rapperswil-Jona (2007) und Davos gegen Zug (2008) kamen die Davoser nach einem 0:3-Rückstand in der Serie noch weiter.
Die Lakers hatten in einem nervösen, aber abwechslungsreichen Startdrittel mehrere Gelegenheiten zur Führung liegen gelassen. Auch, weil sich der HCD 3 kleine Strafen innert kürzester Zeit einhandelte. Das Heimteam konnte daraus keinen Profit schlagen, auch nicht bei 93 Sekunden in doppelter Überzahl. Dies lag einerseits an HCD-Keeper Aeschlimann, andererseits am Unvermögen der Lakers.
Spätestens mit Davos' umstrittenem 1:0 kippte die ausgeglichene Partie auf die Seite der Bündner. Während Rapperswil-Jona nun in die Ferien gehen «darf», steht für den HCD keine lange Pause in der Agenda: Schon am Freitag wird in Zug die Halbfinal-Serie lanciert. Das andere Final-Ticket machen Freiburg und die ZSC Lions untereinander aus.