Natürlich könnte es noch schlimmer sein. So hat Zug zuletzt Schlusslicht Ajoie mit 7:1 aus dem Stadion gefegt. Und auch Freiburg gestaltete seine letzte Partie gegen das zu jenem Zeitpunkt zweitplatzierte Ambri siegreich (4:3).
Dennoch blieben beide Teams zum Saisonstart klar unter den Erwartungen und finden sich aktuell auf den Rängen 10 (Zug) und 13 (Freiburg) wieder. Ein echtes Kellerduell also, das sich am Freitagabend in der Zuger Bossard Arena abspielen wird.
Dabei offenbaren sich folgende Problemzonen bei den beiden Teams:
- Offensive (Freiburg): Mit nur etwas mehr als 2 erzielten Toren pro Spiel stellt Gottéron die schwächste Offensive nach Schlusslicht Ajoie. Das sah vor einem Jahr noch ganz anders aus, als die Saanestädter in der Regular Season mit 3,37 erzielten Toren pro Spiel die produktivste Offensive der gesamten Liga hatten. In der Schusseffizienz liegt Freiburg gar auf dem letzten Rang, nur 6,8 Prozent der Schüsse finden den Weg ins gegnerische Tor.
- Verletzungshexe (Zug): Seit Saisonstart fehlt Torhüter Leonardo Genoni, zwischenzeitlich fiel Lino Martschini aus, aktuell fehlen Grégory Hofmann und Dominik Schlumpf. Den Ausfall dieser Leistungsträger konnten die Zuger nicht kompensieren.
- Übergangslösung als Trainer (Freiburg): Nach der überraschenden Entlassung von Christian Dubé ist Patrick Emond für eine Saison als «Platzhalter» installiert worden, ehe Wunschlösung Roger Rönnberg als Trainer übernimmt. Ob den Spielern deshalb das nötige Feuer fehlt? Sportchef Gerd Zenhäusern stellte zumindest eine gewisse Genügsamkeit oder zu grosse Sicherheit fest: «Der eine oder andere hatte vielleicht das Gefühl, es gehe einfach wie letztes Jahr weiter.»
- Defensive/Torhüter (beide): Hinter dem bedauernswerten Benjamin Conz, der fast 5 Tore pro Spiel kassiert, weisen Zugs Tim Wolf (3,03) und Reto Berra (2,91) die höchsten Werte auf, was Gegentore pro Spiel betrifft. Auch die Fangquoten von 89,25 Prozent (Wolf) und 88,80 (Berra) sind alles andere als berauschend.
- Unterzahlspiel (beide): War letzte Saison noch das Powerplay die grosse Schwäche des EVZ, klingelt es aktuell dafür regelmässig in Unterzahl bei den Zentralschweizern. Die Erfolgsquote im «Penalty Killing» von 70,37 Prozent wird nur noch von Freiburg (69,70) unterboten – und von Ajoie (67,50).
Dass sie es eigentlich besser könnten, haben die Freiburger vor allem in der Champions Hockey League gezeigt, wo die «Drachen» mit 4 Siegen in 6 Spielen problemlos den Einzug in die K.o.-Phase schafften. In Zug bietet sich Gottéron zudem die Chance, an seiner Auswärtsschwäche zu arbeiten. In der Fremde holte Freiburg noch keinen Zähler.