Es war die in der Rückbetrachtung entscheidende Szene in Spiel 2 der Pre-Playoff-Serie zwischen Kloten und dem SC Bern. Chris DiDomenico liess sich zu Beginn des 2. Drittels zu einem Ellbogencheck von hinten gegen Flurin Randegger hinreissen, worauf der Heisssporn für 5 Minuten rausmusste. Kloten wusste diese Überzahl auszunutzen und legte mit zwei Toren vor. Am Ende setzte sich der Aufsteiger mit 4:1 durch und erzwang ein entscheidendes 3. Spiel.
Dass der Kanadier in der Lage ist, Spiele zu Gunsten seines (!) Teams zu entscheiden, hat er in der Qualifikation oft genug bewiesen. Mit 53 Punkten war DiDomenico mit Abstand der beste Skorer der «Mutzen», ligaweit wurde er in dieser Sparte nur von Roman Cervenka und Linus Omark überflügelt.
Kurze Zündschnur
Doch DiDomenico pendelt stets zwischen Genie und Wahnsinn. Die kurze Zündschnur des Kanadiers war wohl mit ein Grund, weshalb der SCB den Vertrag mit dem 34-Jährigen schon während der Saison auf Ende der Spielzeit aufgelöst hat. In der kommenden Saison stürmt er wieder für Freiburg.
Im aus Berner Sicht schlechtesten Fall läuft DiDomenico also bereits am Samstag ein letztes Mal für den SCB auf. Trainer Toni Söderholm wird wohl das Möglichste tun, seinem Topskorer der Regular Season ins Gewissen zu reden.
Aber auch die Teamkollegen sollten es tunlichst unterlassen, unnötige Strafen zu fassen. Bei 5 gegen 5 hatte Kloten in den ersten beiden Duellen nämlich nur wenig zu bestellen. Vier der fünf Tore erzielte der Aufsteiger in den Pre-Playoffs bisher in Überzahl. Die Rechnung aus Berner Sicht ist also schnell gemacht: Tore statt Strafen von DiDomenico – und die verkorkste Saison findet in den Playoffs ihre Fortsetzung.