Es gäbe leichtere Gegner für eine Feuertaufe als den aktuellen Champions-Hockey-League-Finalisten. Doch das Schicksal meinte es nicht unbedingt gut mit Stephan Mair, der erst am Montag sein erstes Training als neuer Kloten-Trainer leitete: Er kriegt es in der Dienstagsrunde der National League gleich mit Genf zu tun.
«Genf steht nicht umsonst im CHL-Final. Wir wollen mit dem richtigen Respekt, aber ohne Angst in die Partie gehen», lautet die Devise des Südtirolers. Konkret fordert Mair von seinem Team, dass man «nah am Mann» stehe und dem Gegner so «Raum und Zeit wegnimmt». Genau das also, was man von einem erwarten würde, dem das Etikett als «harter Hund» anhaftet, weil er von seinen Teams diszipliniertes Auftreten einfordert.
Geht Mairs Plan auf, könnte sein Team am Dienstag den 5. Sieg in Folge feiern. Schliesslich hatte es zuletzt unter Sportchef Larry Mitchell, der als Interimscoach einsprang, einen regelrechten Lauf. Kein Wunder also, will der neue Trainer «nicht alles über den Haufen werfen. Es gilt, Kleinigkeiten zu verbessern, Sachen besser abzustimmen.»
Er habe vor seinem 1. Training viele Videos geschaut und Optimierungspotenzial geortet. Michael Loosli, der unter Mair bereits bei Thurgau spielte, ist überzeugt, dass man Erfolg haben werde: «Er liebt das Eishockey und ist ein Taktik-Fuchs. Auf dem Eis wird er uns Beine machen. Daneben ist er ein ehrlicher Mensch.»
Nur logisch also, will Mair auch seine Spieler abholen und von ihnen wissen, was sie brauchen. Selber weiss er genau, was er will: «Modernes Eishockey, 5 Spieler im Angriff, 5 Spieler in der Verteidigung. Viel Support, viel Skating. Das Zentrum zumachen und Geschwindigkeit aus der neutralen Zone rausnehmen.»
Hinter der Bande wird der 56-Jährige sein Team so emotional antreiben, wie immer: «Ich versuche so, Energie in die Mannschaft reinzubringen», erklärt er seine Herangehensweise. Ob die Taktik bei Kloten aufgeht? Eine erste Antwort gibt es am Dienstag beim David-gegen-Goliath-Spiel gegen Genf.