1:3-Rückstand in der Serie, 0:2-Rückstand 123 Sekunden vor Schluss in Spiel 5 – das bedeutet normalerweise das sichere Playoff-Out. Nicht so am Samstagabend für den HC Davos.
Matej Stransky (57'57) und Andres Ambühl (58'36) schafften binnen 39 Sekunden den Ausgleich. Beide Male standen die Davoser mit 6 Feldspielern auf dem Eis, beide Male stand ein Bully rechts vor Lakers-Hüter Melvin Nyffeler am Ausgangspunkt, die der Davoser Dennis Rasmussen auf kuriose Weise bestritt.
Egli mit drei Assists
Schliesslich schoss Kristian Pospisil (83'21) den HCD in der 2. Overtime zum Auswärtssieg. Eigentlicher Held in den Reihen der Bündner war allerdings Verteidiger Dominik Egli, der bei allen Toren den Stock im Spiel hatte. Beim 1:2 verschaffte er Stransky durch einen angetäuschten Schuss das freie Netz, beim Ausgleich lenkte Ambühl seinen Schuss ab, und vor dem Siegtor überfiel ihn ein Energieanfall.
Neue Erfahrung mit 38 Jahren
Die Erleichterung bei Captain Andres Ambühl war nach der Partie gross: «Wir sind überglücklich, dass wir noch am Leben sind.» Glück und Pech seien nahe beieinander. «Heute hatten wir das Glück sicher auf unserer Seite.» Aber der 38-Jährige gab nach dem längsten Match seiner Karriere zu: «Es hat Spass gemacht.»
Nun hat es der HCD in der Hand, vor eigenem Publikum den Ausgleich zu schaffen und dann mit breiter Brust zur allfälligen «Belle» nach Rapperswil zu reisen. Statt sich auf einen Schlussspurt zu verlassen, muss das Wohlwend-Team dazu aber nach Worten Ambühls «von Anfang an eine gute Teamleistung abliefern».
Und die Lakers, welche die Halbfinal-Quali zum Greifen nah hatten? «Wie am Samstag spielen. Ausser in den letzten drei Minuten», so Verteidiger David Aebischer. Spiel 6 findet am Montag in Davos statt.