Vor der Corona-Pandemie war die Ilfishalle noch jenes Eishockeystadion mit der höchsten Auslastung. Durchschnittlich 5800 Fans strömten zur Heimat der SCL Tigers. Doch in dieser Saison ist der Besucherandrang eher mau, der Hunger auf Live-Eishockey scheint vermindert zu sein. Die budgetierte Zahl von durchschnittlich 5000 Zuschauerinnen und Zuschauern wurde bislang klar verpasst.
Grund zur Panik sieht Simon Laager indes nicht. Einerseits seien die Zahlen zu Saisonbeginn meist eher tief, zumal dieser ja auch noch in die Ferienzeit falle. Andererseits gebe es «gute Gründe, um optimistisch zu sein. Mit 3 Siegen in den letzten 5 Spielen sind wir im Aufwind. Mit sportlichem Erfolg wollen wir die Fans zurückgewinnen», gibt der Geschäftsführer die Marschrichtung vor.
Gerade die Abstiegskämpfe, die wir für uns entschieden haben, brachten uns Fans näher zusammen.
Ebenjene Erfolge blieben in den letzten beiden Jahren aus, über 80 Niederlagen kamen für die Tigers in dieser Phase zusammen. Tinu Leuenberger, Co-Präsident des Langnauer Fanklubs, weiss noch eine andere Erklärung für den aktuellen Rückgang: die Aussetzung des Abstiegs. «Gerade die Abstiegskämpfe, die wir für uns entschieden haben, brachten uns Fans näher zusammen und führten zu mehr Saisonabo-Verkäufen.» Und tatsächlich: Auf diese Spielzeit hin wurden nur noch rund 3'500 Saisonkarten verkauft, das sind rund 20 Prozent weniger als noch vor der Pandemie.
Mit dem Biss kommt die Euphorie
Ganz aus der Verantwortung nehmen will Laager die Spieler indes nicht: Gefehlt habe nicht nur die Spannung, sondern mangelnder Biss auf dem Eis: «Unsere Auftritte waren nicht immer von Kampf geprägt, was wir eigentlich in unserer DNA haben.»
Genau diesen Biss brauchen die Tigers, um eine Euphorie zu entfachen und die Region zurück in die Ilfishalle zu holen. Denn weniger Fans bedeuten geringere Einnahmen. Man könnte also sagen: Um nicht zu verhungern, muss der Tiger seinen Hunger zeigen.