Mit 8 Spielern unter 25 Jahren ist Nati-Coach Patrick Fischer an die Euro Hockey Tour nach Finnland gereist. Einige der jungen Spieler konnten im Startspiel gegen Finnland Duftmarken setzen, so Torhüter Stéphane Charlin (24-jährig), Verteidiger Giancarlo Chanton (21) oder Stürmer Théo Rochette (22).
Ärger über vermeidbare Niederlage
Dass bei den Akteuren die Enttäuschung über die Niederlage grösser war als die Freude über die gute persönliche Leistung, zeugt vom Siegeswillen der nachrückenden Generation. «Ich bin froh, dass ich gut gestartet bin, aber das Debüt mit einem Sieg zu beenden, wäre schöner gewesen», sagt etwa Chanton, der mit einem Tor und einem Assist herausragte.
Charlin meint: «Ich will mir selbst beweisen, dass ich jeden Abend performen kann.» Der Romand in Diensten der SCL Tigers verhehlt nicht, dass er eine wichtige Rolle anstrebt, wenn dereinst die beiden 37-jährigen Leonardo Genoni und Reto Berra ihren Abschied geben: «Jeder will Nati-Goalie werden, das ist ein Ziel.»
WM 2026 im Blick
Die Heranführung der nächsten Generation an internationales Top-Niveau gehört zur langfristigen Planung des Verbands (SIHF). Etliche der aktuellen Leistungsträger werden wohl nur noch wenige Jahre für die Nati spielen. «Darauf müssen wir uns jetzt vorbereiten», sagt Lars Weibel, Direktor der Nationalteams. «Eine WM benötigt man meistens als Anlaufzeit, an der zweiten kann ein Spieler dann produzieren.»
Um den so sehnlichst angestrebten WM-Titel zu schaffen – idealerweise an der Heim-WM 2026 –, «müssen wir möglichst viele Kandidaten heranbringen, um eine grosse Auswahl zu haben». Wer jeweils an die Titelkämpfe reisen kann, habe man nicht immer selbst in der Hand.
Schweden als Knacknuss
An der Euro Hockey Tour geht es am Samstag gegen Angstgegner Schweden weiter. 16 Begegnungen in Folge hat die Schweiz gegen das Dreikronenteam verloren, der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 2016 während der WM-Vorbereitung.
«Das Spiel wird eine Challenge, aber wir wollen endlich einen Sieg holen», sagt Stürmer Fabrice Herzog, gegen Finnland Torschütze des 2:0. «Sie sind spielerisch und physisch stark. Aber wir hatten viele enge Spiele, irgendwann wird es klappen.» Herzog betont, dass man ohne Gedanken an diese Negativserie in die Partie steigt: «Man will einfach das Spiel gewinnen, das vor einem steht.»