- Das Schweizer Eishockey-Nationalteam der Frauen bezwingt Japan im WM-Viertelfinal in Herning/DEN mit 2:1 nach Penaltyschiessen.
- In Überzahl will dem ersatzgeschwächten Team von Colin Muller zuvor kein Tor gelingen. Der Ausgleich zum 1:1 fällt in Unterzahl.
- Im Halbfinal treffen die Schweizerinnen am Samstag um 18 Uhr auf die Titelverteidigerinnen Kanada (live bei SRF).
Der WM-Viertelfinal zwischen der Schweiz und Japan hätte sowohl in der regulären Spielzeit wie auch danach in der 10-minütigen Verlängerung bei 3 gegen 3 auf beide Seiten kippen können. Die beiden Teams lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Beiden Nationen boten sich Möglichkeiten, das Spiel vor einem möglichen Penaltyschiessen zu entscheiden.
Weil die Kräfte aber zunehmend schwanden und Andrea Brändli genau wie ihr Gegenüber im japanischen Tor keine Treffer mehr zuliessen, ging es ins Shootout. Von den ersten drei japanischen Schützinnen brachte keine ihren Versuch im Tor unter, bei den Schweizerinnen trafen hingegen Alina Marti sowie Sinja Leemann. Nachdem auch der vierten Japanerin kein Treffer gelang, durfte die Nati den Halbfinaleinzug bejubeln.
Zwei Schlüsselspielerinnen nicht dabei
Bereits in der Vorrunde war das Spiel gegen Japan kein Selbstläufer gewesen. Zwar hatten die Schweizerinnen mit 3:1 gewonnen. Mit Alina Müller und Lara Stalder fehlten Colin Muller im Viertelfinal aber zwei Spielerinnen, die im Gruppenspiel für den Unterschied gesorgt hatten.
Neben den beiden wichtigen Teamstützen, die wegen einem positiven Corona-Test wie schon gegen Finnland nicht mittun konnten, musste die Schweiz auch auf Noemi Ryhner und Laura Zimmermann verzichten. Muller standen 16 Feldspielerinnen zur Verfügung, was immerhin reichte, um drei komplette Blöcke zusammenzustellen.
Dass die Schweizerinnen eine Verlängerung erzwingen konnten, hatten sie einem Shorthander zu verdanken. In der 35. Minute waren sie in Rückstand geraten. Ayaka Hitosato war mit ihrem Abschluss an der einmal mehr starken Andrea Brändli gescheitert. Makoto Ito brachte den Abpraller im zweiten Versuch aber im Schweizer Tor unter.
Powerplays ohne Wirkung
Den Schweizerinnen hätten sich zuvor genügend Möglichkeiten auf den Führungstreffer geboten. In der 9. Minute konnten sie für 1:55 Minuten in doppelter Überzahl ran. Ihnen gelang aber ebenso kein Treffer wie in zwei weiteren – sowie allen bisherigen – Powerplays. Der Ausgleich erzielte Leemann schliesslich in Unterzahl, als sie zusammen mit Evelina Raselli aufs gegnerische Tor losziehen konnte. Es war die einzige Strafe gegen die Schweizerinnen.
Der Traum von der ersten WM-Medaille seit 2012 (Bronze) lebt damit weiter. Im Halbfinal wird die Aufgabe für die Schweizerinnen mit den Titelverteidigerinnen aus Kanada eine ungleich schwierigere. Die Partie können Sie am Samstagabend ab 18 Uhr live bei SRF mitverfolgen.