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Fischer über den Schatten Ralph Kruegers und die Kritiker
Aus Sportpanorama vom 02.06.2024.
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Zu Gast im «Sportpanorama» Fischer: «Bei einem Out im Viertelfinal wäre Ende Feuer gewesen»

Nationalcoach Patrick Fischer besuchte eine Woche nach dem Gewinn von WM-Silber das «Sportpanorama».

Vor seinen wohlverdienten Ferien liess es Fischer am Freitag im Rahmen eines 50. Geburtstages eines Freundes feuchtfröhlich angehen. «Es war wohl ein Bier zu viel, mein Kopf brummte gestern noch», verriet er. Im SRF-Studio analysierte der Eishockey-Nationalcoach die erfolgreiche WM-Kampagne aber nüchtern und zeigte sich auch gegenüber seinen Kritikern wohlwollend.

Patrick Fischer über das Turnier

  • Wie sieht er die Entwicklung der Nati? «Wir waren dieses Jahr näher am Titel, waren reifer. Jeder hat daran geglaubt, dass wir die Tschechen schlagen können. Leider hat die Medaille immer noch die falsche Farbe.»
  • Welche Partie war wegweisend? «Deutschland war der Schlüsselmoment.»
  • War die Last auf den NHL-Stars zu gross? «Ich hätte mir gewünscht, dass die National-League-Spieler mehr Tore schiessen. Die NHL-Spieler waren aber nicht nur für die spielerische Seite wichtig, sondern auch für die menschliche und charakterliche. Sie sind absolute Vorbilder, Teamleader und haben keine Allüren.»
  • Was ist ihm geblieben? «Wir hatten einen unglaublichen Zusammenhalt, das vermisse ich dann jeweils auch.»

Fischer über seine Person, den Druck und die Kritiker

  • Was wäre bei einer Viertelfinal-Pleite gegen Deutschland passiert? «Dann wäre wohl Ende Feuer gewesen, von meiner Seite aus und von jener des Verbandes.»
  • Wie hat er die Pleitenserie (13 Niederlagen in Serie) im Vorfeld erlebt? «Es gab schwierige Momente, vor allem für meine Familie. Ich selbst bin ja schon 40 Jahre lang im Geschäft. Ich bedanke mich aber bei der Führung, dass sie mich und den Staff nicht entlassen haben. Ich habe bei Lars Weibel und Patrick Bloch nie Zweifel gespürt, das hat uns Kraft gegeben.»
  • Ist der Fokus schon auf die Heim-WM 2026 gerichtet? «Zunächst gibt es noch ein Debriefing und dann mache ich Ferien. Wir dürfen erst einmal das Turnier 2025 nicht vergessen. Was die Heim-WM betrifft, so blicken wir auf turbulente letzte Jahre. Ich wünsche mir, dass wir in der Schweiz gute Lösungen finden und dass die Swiss League ihre Identität findet.»
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Nationalcoach Patrick Fischer im Gespräch - Teil 1
Aus Sportpanorama vom 02.06.2024.
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Fischer über den mentalen Aspekt und die Hilfe des Hypnotiseurs

  • Hat die Schweiz nach den Niederlagen 2013, 2018 und 2024 ein Final-Trauma? «Davon kann man nicht sprechen. 2013 war das zum Beispiel eine ganz andere Mannschaft. Und es muss einfach sehr viel zusammenpassen. Wir gehen mittlerweile in ein Turnier und wissen, dass wir eine der guten Mannschaften sind.»
  • Welche Einflüsse gab es von aussen? «Roger Federer hat uns einmal besucht und zu uns gesagt: Wenn man im Final steht, kann man übrigens auch gewinnen. Das nehmen wir uns zur Brust.»
  • Warum hat er in Tschechien mit einem Hypnotiseur gearbeitet? «Nicht performen zu können, wenn es zählt, war zu einem Problem geworden. Wir hatten eine Blockade. Was unbewusst abläuft, kann man mit einer Technik ansteuern. Die Angst zu verlieren beispielsweise kann man umprogrammieren. Adrian Brügger und Performance Coach Stefan Schwitter haben uns geholfen, die schlechten Gedanken zu eliminieren.»
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Gespräch mit Studiogast Patrick Fischer - Teil 2
Aus Sportpanorama vom 02.06.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 32 Sekunden.

    SRF zwei, «Sportpanorama», 02.06.2024, 18:00 Uhr ; 

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