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Ausblick auf Stanley-Cup-Final Trotz McDavid und Draisaitl: Edmonton gegen Florida Aussenseiter

In der Nacht auf Sonntag beginnt die NHL-Finalserie zwischen Florida und Edmonton. Spektakel ist garantiert.

Edmontons Connor McDavid und Leon Draisaitl gegen Floridas Matthew Tkachuk.
Legende: Hochklassiges Duell Connor McDavids und Leon Draisaitls Edmonton fordert im Stanley-Cup-Final Matthew Tkachuks Florida. Reuters/Bob Frid/Jim Rassol

31 Jahre: So lange ist es her, als letztmals eine kanadische Franchise die begehrteste Trophäe im Klub-Eishockey in die Höhe stemmen konnte. Die Montreal Canadiens setzten sich 1993 im Stanley-Cup-Final mit 4:1 Siegen gegen die Los Angeles Kings durch. Seither war Kanada zwar 6 Mal im Final vertreten, der Titel ging jedoch immer an ein US-Team.

Ähnlicher Weg in den Final

Nun bietet sich Edmonton die Chance, der über drei Jahrzehnte andauernden Durststrecke ein Ende zu setzen. Die Oilers verdienten sich ihr Final-Ticket mit 12 Siegen gegen Los Angeles, Vancouver und Dallas.

Vier weitere Siege gegen Florida sind nötig, um den ganz grossen Coup perfekt zu machen. Der Weg der Panthers führte über Tampa Bay, Boston und die New York Rangers. Florida benötigte für den Final-Einzug 17 Partien, Edmonton eine mehr.

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Edmonton folgt den Panthers in den Stanley-Cup-Final
Aus Sport-Clip vom 03.06.2024.
abspielen. Laufzeit 48 Sekunden.

Florida leicht favorisiert

Was spricht im Final für wen? Edmonton weiss mit Connor McDavid den weltbesten Spieler in seinen Reihen und Leon Draisaitl, sein kongenialer Partner, folgt in der Bestenliste nicht weit dahinter. Folgende Gründe sollen aber aufzeigen, weshalb die Oilers dennoch als leichte Aussenseiter in die Serie steigen:

  • Kaderbreite: Während die Panthers über alle vier Linien sowohl in der Offensive als auch in der Defensive sehr stark besetzt sind, ist bei Edmonton die Abhängigkeit von den ersten zwei Formationen um McDavid und Draisaitl deutlich grösser.
  • Goalie: Floridas Sergej Bobrowski gilt als deutlich besserer Torwart als Edmontons Stuart Skinner. In den laufenden Playoffs kommt der 35-jährige Routinier Bobrowski auf eine Abwehrquote von 90,8 Prozent, während Skinner in seinen erst zweiten NHL-Playoffs bei 89,7 Prozent steht.
  • Erfahrung: Die Panthers standen bereits im Vorjahr im Stanley-Cup-Final, gegen die Vegas Golden Knights war der Tank damals aber leer – auch weil Florida in der Regular Season bis zum letzten Spiel um einen Playoff-Platz kämpfen musste. In dieser Saison wirken die «Cats» um die Topstürmer Matthew Tkachuk, Aleksander Barkov und Sam Reinhart souveräner und vor allem dominanter.
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Florida steht erneut im Stanley-Cup-Final
Aus Sport-Clip vom 02.06.2024.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 39 Sekunden.

Schlüsselfaktor «Special Teams»

Die Experten in Übersee sind sich einig: Bei 5-gegen-5 ist Florida im Vergleich mit Edmonton stärker einzuschätzen. Dass dies dermassen herausgehoben wird, hat aber seinen Grund. Die Oilers sind in den «Special Teams» eine Macht. Sowohl in Über- (37,3 %) als auch in Unterzahl (93,9 %) weist Edmonton die beste Bilanz aller Playoff-Teilnehmer auf.

Florida tut also gut daran, möglichst von der Strafbank fernzubleiben, selbst wenn die Panthers mit 88,2 % das zweitbeste Boxplay aufweisen. Zu einem entscheidenden Faktor könnte damit auch die Linie der Schiedsrichter werden. Es dürfte einen wesentlichen Unterschied machen, ob die Unparteiischen viel durchgehen lassen oder eben auch Strafen für verhältnismässig kleinere Vergehen verhängt werden.

Den Heimvorteil haben die Panthers aufgrund des besseren Abschneidens in der Regular Season auf ihrer Seite. Spiel 1 im «Sunshine State» steigt um 02:00 Uhr Schweizer Zeit in der Nacht auf Sonntag.

Radio SRF 3, Morgenbulletin, 03.06.2024, 08:31 Uhr ; 

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