Nach dem Out in der 1. Playoff-Runde der vergangenen Saison – die Nashville auf den letzten Drücker via Wildcard-Platz erreicht hatte – startete Barry Trotz eine Transferoffensive. Der General Manager der Predators verpflichtete die Superstars Steven Stamkos, Jonathan Marchessault und Brady Skiej und stattete das Trio mit Mehrjahresverträgen aus, deren Gesamtsumme sich auf fast 110 Millionen US-Dollar beläuft.
Nashville zählte vor dem Auftakt in die neue Saison zum engsten Favoritenkreis auf den Gewinn des Stanley Cups. Nach 14 Partien sieht die Realität aber ganz anders aus und brachte Trotz dazu, eine Drohung öffentlich auszusprechen.
Nach dem Zwischenhoch folgt das nächste Tief
Mit 10 Niederlagen aus 14 Partien ist Nashville das schlechteste Team in der NHL und belegt den letzten Platz in der Liga. Nach dem miserablen Start mit 0 Punkten aus 5 Partien folgte zwar ein kurzes Zwischenhoch (3 Siege in Folge), doch dieses verpuffte schnell. Zuletzt gingen die «Preds» wieder 3 Mal als Verlierer von Eis.
«Wenn wir nicht bald gewinnen, starte ich unsere Rebuild-Pläne», sagte Trotz in einem lokalen Radiosender. Konkreter wurde er nicht. Er drohte damit aber nicht nur seinem Headcoach Andrew Brunette, sondern auch den Spielern, die getradet werden könnten.
Josi ein Schatten seiner selbst
Sinnbildlich für die Krise des Teams aus dem US-Bundesstaat Tennessee steht Captain Roman Josi. Der 34-jährige Berner ist seit Jahren ein Stützpfeiler des Teams und die treibende Kraft. Doch in dieser Saison kommt er überhaupt nicht auf Touren und bleibt mit 1 Tor und 7 Assists nicht nur offensiv unter den Erwartungen.
Der sonst in der Defensive über alle Zweifel erhabene Routinier agiert klar unten den Erwartungen. Josi weist eine Minus-12-Bilanz auf, das Zusammenspiel mit Verteidigungspartner Skiej funktioniert noch überhaupt nicht. Wenn der Berner auf dem Eis steht, liegt der Wert der erwarteten Gegentore pro 60 Minuten bei fast 4.
Mehr Strafminuten als Schüsse aufs gegnerische Tor
Es läuft nicht alles schlecht bei Nashville. Die Predators weisen mit 90,2 Prozent den zweitbesten Unterzahl-Wert der Liga auf, doch dem Team fehlt es vor allem an offensiver Durchschlagskraft. Bei der 2:6-Niederlage im letzten Spiel gegen den amtierenden Champion Florida sammelten die «Preds» mehr Strafminuten, als sie Schüsse aufs gegnerische Tor abgaben.
Die Saison ist noch jung. Doch Josi & Co. tun gut daran, möglichst schnell den Turnaround zu schaffen. Ansonsten ist frühzeitig absehbar, dass es erneut einen Last-Minute-Kraftakt braucht, um es in die Playoffs zu schaffen. Wenn der Zug dann nicht schon längst abgefahren ist.