Im finalen 5. Spiel war Jonathan Marchessault für einmal nicht erfolgreich. Dem Kanadier dürfte dies herzlich egal gewesen sein. Neben der Stanley-Cup-Trophäe konnte der Stürmer nach dem 9:3-Sieg gegen die Florida Panthers auch die Conn Smythe Trophy in die Höhe stemmen, die Auszeichnung für den besten Spieler der NHL-Playoffs.
Marchessault tritt damit in die Fussstapfen von keinem geringeren als Wayne Gretzky. Sein Landsmann war 1988 als letzter ungedrafteter Spieler zum Playoff-MVP gewählt worden.
Panthers wollten ihn nicht schützen
Seine Karriere so richtig lanciert hatte Marchessault bei den Florida Panthers, wo er nach vielen Umwegen im Alter von 26 Jahren seine erste komplette NHL-Saison absolvierte. Trotz 30 Toren und 21 Assists empfand der Finalgegner von diesem Jahr den Kanadier aber als nicht «schützenswert» für den Expansion Draft 2017. Die Vegas Golden Knights schlugen zu und sicherten sich die Dienste des Kanadiers.
«Es war eine extrem holprige Fahrt, um in die NHL zu kommen», sagte Marchessault. «Aber wenn man es schaffen will, ist es eine andere Sache, dort zu bleiben. Jedes Jahr gibt es Jungs, die deinen Platz haben wollen, oder? Ich denke, das hält dich bescheiden. Ich denke, dass mich viele Situationen in meiner Karriere bescheiden gemacht haben.»
Erst zufrieden mit Titelgewinn
General Manager Kelly McCrimmon hält darum viel von seinem 32-jährigen Schützling: «Der Junge musste jeden Tag, den er in der NHL war, etwas beweisen. Und das ist es, was ihn ausmacht.»
Marchessault ist einer von sechs Spielern, der seit der Gründung der Golden Knights dabei ist. Der häufig unterschätzte und übersehene Stürmer sagte einst, er wäre nicht zufrieden, bevor er einen Titel gewonnen hat: «Und es spielt keine Rolle, ob man einen, sechs oder sieben gewinnt. Wenn du einmal gewinnst, hast du gewonnen.»
Marchessault darf sich nun als Sieger bezeichnen. Die Verantwortlichen der Panthers denken derweil wohl nur ungern an den Sommer 2017 zurück.