Mark Streit erklimmt im Alter von 39 Jahren den Karrieregipfel. Als erster Schweizer Feldspieler und als dritter überhaupt nach den Goalies David Aebischer und Martin Gerber erobert der Berner den Stanley-Cup-Pokal.
Er kostet den Moment des Triumphes nach dem 2:0 über Nashville in der Bridgestone Arena in vollen Zügen aus. Ist jetzt also der Moment gekommen, um auf dem Höhepunkt abzutreten? Der Verteidiger mit 784 NHL-Partien auf dem Buckel verneint und betont: «Ich spiele nach wie vor sehr gerne Hockey und fühle mich noch fit. Darum ist mit meiner Familie abgesprochen, dass ich weitermache.»
Wenn ich gespielt habe, dann habe ich gute Leistungen gezeigt. Ich machte das Beste aus der Situation.
Streit war erst Anfang März kurzfristig zum Topteam nach Pittsburgh gestossen. Darum hatte er im Playoff eine schwierige Rolle auszufüllen, kam lediglich 3 Mal zum Zug. Der Verteidiger will aber festgehalten haben: «Wenn ich gespielt habe, dann habe ich gute Leistungen gezeigt. Ich machte das Beste aus der Situation.»
Einer der Ersten mit der Hand am Pokal
Dass Streit überwiegend nur Ersatz war, soll seine Freude denn auch überhaupt nicht trüben. «Ich bin ein Teil des Teams und darf mich gleichwohl Stanley-Cup-Sieger nennen.»
Eine enorme Wertschätzung war, dass der Schweizer bei den Feierlichkeiten auf dem Eis den Pokal sehr früh in die Höhe stemmen durfte. «Das hat mich sehr überrascht und ist eine grosse Ehre für mich. Diese Geste zeigt, dass es die Spieler schätzen, wenn man trotz schwieriger Rolle sein Ding durchzieht und das Team voll und ganz unterstützt.»
Im Interview erfahren Sie zudem:
- ... dass Streit im 1. Drittel noch trainiert hatte, sich dann in die Kabine zurückzog und hinterher sagen sollte: «Es war emotional so brutal wie noch nie.»
- ... dass der Berner den unterlegenen Gegner in den höchsten Tönen lobte. «Nashville spielte sensationelle Playoffs und verlangte uns alles ab.»
- ... dass Streit mit seinen Kollegen Roman Josi und Yannick Weber mitfühlt: «Sie sind jetzt am Boden zerstört. Ich hoffe sehr, dass sie nochmals eine Chance erhalten werden, diesen Titel zu holen. Aus Respekt werde ich die beiden sicher nicht zu einer Feier nach Bern einladen.»
Sendebezug: SRF 3, Morgenbulletin, 12.011.2017 06:05 Uhr