Am 3. Januar stellten die St. Louis Blues das schlechteste Team der NHL. Viereinhalb Monate später spielen die Blues gegen die Boston Bruins im Final um den Stanley Cup (Spiel 1 in der Nacht auf Dienstag). St. Louis’ wundersame Rückkehr ist eng verbunden mit dem kometenhaften Aufstieg von Goalie Jordan Binnington.
Anfang Januar kommt der 25-Jährige beim damaligen Schlusslicht zu seinem NHL-Debüt. Prompt stellt er mit 24 Siegen in der regulären Saison einen Franchise-Rekord für Rookies im Tor auf. St. Louis’ Steigerungslauf führt sogar bis in die Finalserie. Dabei ist Binnington keiner, der die Statistiken dominiert:
- Mit im Schnitt 2,54 Playoff-Gegentoren liegt er hinter Tuuka Rask (2,02) von Finalgegner Boston Bruins.
- Seine Fangquote von 90,9 Prozent ist durchschnittlich.
- Nur in Spiel 5 der Conference-Finals verbucht er in der K.o.-Phase einen Shutout.
Doch insbesondere in den Playoffs kommen Binningtons grösste Qualitäten zum Tragen. Für einen Neuling ist er extrem abgeklärt, durch nichts aus der Ruhe zu bringen – und immer dann am stärksten, wenn die Lage sich zuspitzt. Daher stimmen seine Werte in der wichtigsten Statistik-Kategorie: Binnington ist der erste St. Louis-Keeper mit 12 Post-Season-Siegen.
Geschichtsträchtiges Comeback
Historisch ist diese Blues-Spielzeit jetzt schon. Noch nie in der offenen NHL-Ära (seit 1967/68) zog ein Team, das so spät in der Saison Letzter war, in den Final. Nun hoffen die Blues ab der Nacht auf Dienstag nach bisher drei Finalniederlagen (1968-1970) auf den erstmaligen Coup.
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 22.05.19, 07:30 Uhr