Seit Montag und noch bis am Freitag findet im Eisstadion Davos das Nati-Prospect-Camp mit 34 Schweizer Spielern statt. Die meisten davon haben noch nie für das Nationalteam gespielt.
Genau darin liegt auch der Sinn dieser Nationalmannschaftsvorbereitung, verrät Nati-Coach Patrick Fischer: «In diesem Camp wollen wir unsere Prospects, Spieler bis und mit 25 Jahre, sehen. Es geht darum, vielversprechende Spieler an die A-Nationalmannschaft heranzuführen. Wir wollen ihnen mitgeben, was wir von ihnen erwarten.»
Sablatnigs Weg in die National League
Einer dieser 34 Spieler, die sich beweisen dürfen, ist Yanick Sablatnig. Noch vor 3 Jahren hätte der 24-jährige Stürmer des SC Bern davon nicht zu träumen gewagt: «Ich habe bei Ikea im Büro gearbeitet und nicht mehr daran geglaubt, eine grosse Eishockeykarriere hinzulegen.»
Sportlich unterwegs war Sablatnig damals beim EHC Chur in der MyHockey-League (ehemals MySports-League), der dritthöchsten Schweizer Spielklasse. Nach guten Leistungen in Graubünden folgte auf die Saison 2021/22 hin der Wechsel zum Liga-Konkurrenten Basel und damit der kometenhafte Aufstieg.
Sowohl in seiner ersten Saison in der dritthöchsten Liga als auch in den folgenden 2 Spielzeiten in der Swiss League lieferte Sablatnig im Trikot des EHC Basel ab und empfahl sich damit für noch höhere Aufgaben. Während der vergangenen Saison folgte dann der Wechsel zum SCB. «Es war eine wilde Zeit», erinnert sich Sablatnig. «Es ist alles schnell gegangen und es ist viel passiert. Nun bin ich glücklich, hier zu sein.»
Immer Freude am Eishockey
Mit «hier» meint Sablatnig das Nati-Prospect-Camp im Davoser Eisstadion – also nicht weit von dem Ort entfernt, wo er seine Profi-Karriere lancierte. In all der schwierigen, ungewissen Zeit habe er nie aufgehört, Spass am Eishockey zu haben. «Die Leidenschaft für das Eishockey, das war das Wichtigste für mich.»
Diese kann er nun zusammen mit 33 anderen, ungefähr gleichaltrigen Schweizer Spielern ausleben. Welche Stärken er denn mitbringe, wird Sablatnig gefragt: «Meine Intensität, meine Laufbereitschaft. Zudem spiele ich für meine Grösse sicher auch sehr aggressiv», so der 175 cm grosse Flügelspieler.
Fischer zeigt sich beeindruckt
Diese Eigenschaften sind auch Nati-Trainer Fischer nicht entgangen: «Er war ein unglaublich belebendes Element in den Playoffs mit Bern. Er spielt sehr intensiv, kampfstark, schnell und geradlinig. Ich denke, er hat mit seiner Spielweise alle überrascht. Er ist ein sehr guter Läufer und bringt jede Menge Energie mit.»
Nur die Chancen zu kriegen, bedeutet nichts. Man muss etwas daraus machen.
Beeindruckt ist Fischer aber insbesondere auch von Sablatnigs (Um-)Weg. Spätzünder gäbe es immer wieder, so der 48-Jährige. «Auf dem Weg zum Profi gilt es manchmal Umwege zu gehen, schwierige Momente zu bewältigen. Er hat bei Basel und Bern seine Chancen bekommen und sie genutzt – das spricht für ihn. Nur die Chancen zu kriegen, bedeutet nichts. Man muss etwas daraus machen und das hat er getan.»