100 Jahre ist es her, dass das Turnier vom Davoser Arzt Carl Spengler als völkerverbindender Anlass ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile ist der Event in der Altjahreswoche nicht mehr wegzudenken. Heuer waren sämtliche elf Spiele ausverkauft. «Wir haben in diesem Jahr alle Ziele erreicht», sagt Gianola im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die grösste Genugtuung ist für ihn zu sehen, «wie viel Freude die Leute rundherum haben. Das ist der Indikator.» Gianola ist umso froher, dass «alles dermassen gut geklappt hat, weil wir viel Risiko eingegangen sind». So investierte der Klub für die Turnier-Hospitality in einen beeindruckenden Temporärbau aus Holz und arbeitete mit einem neuen Caterer zusammen.
Es ist schon sehr erstaunlich für einen Bergklub, einen solche Traditionsanlass aufgebaut zu haben.
Der HC Davos vermarktet das Turnier seit 2015 selber, der Gewinn soll gut zwei Millionen Franken betragen. Mehr kann gemäss Gianola nicht mehr herausgeholt werden: «Alle Partnerschaften sind verkauft, die Tickets auch, die Qualität haben wir gesteigert.» Von daher gilt es nun, das hohe Niveau zu halten.
Für Gianola ist es unglaublich, dass das Turnier in den 100 Jahren trotz des Zweiten Weltkriegs und Krisen nur fünfmal nicht durchgeführt werden konnte. «Es ist schon sehr erstaunlich für einen Bergklub, einen solche Traditionsanlass aufgebaut zu haben.»
Kein Selbstläufer
Was ist für ihn das Erfolgsrezept? «Dass die Abdeckung im Fernsehen sehr gut ist, in einer Zeit gespielt wird, in der viele Leute frei haben, Davos mit Ferien assoziiert wird und natürlich das Weltklasse-Niveau der Spiele. Zudem gibt es für alle Anspruchsgruppen etwas.»
Also ist das Turnier mittlerweile ein Selbstläufer? «Nein. Es darf nicht vergessen werden, dass wir uns erst im zweiten Jahr nach dem Coronavirus befinden (2020 und 2021 fiel das Turnier aus). Es war eine schwierige Situation für den – für alle Events grundsätzlich. Dass es dermassen schnell wieder so gut läuft, dafür ist den Leuten im Hintergrund zu danken. Diese machen eine sehr gute Arbeit.»
Neues Schweizer Team 2024
Für 2024 ist klar, dass Ambri-Piotta durch eine andere Schweizer Mannschaft ersetzt wird. Wer das ist, darüber soll bis Ende Februar Klarheit herrschen. «Zwei, drei Vereine haben Interesse gezeigt, nun gilt es, ein Gespür dafür zu entwickeln, wie wichtig der Organisation der Spengler Cup ist», sagt Gianola.
Dass die National League in der Altjahrswoche keine Pause mehr einlegt – der HCD muss die anderen NL-Klubs finanziell entschädigen – ist für ihn aktuell kein Thema.
Hoffen auf erneuten Effekt für den HCD
Mit dem Turniersieg des HC Davos fand das Turnier für Gianola ein perfektes Ende. Von diesem Erfolg erhofft er sich einen Effekt für das aktuelle Team. In der Meisterschaft liegt der HCD aktuell lediglich auf dem 9. Tabellenplatz, spielte sehr inkonstant. «Die erste Partie (am Spengler Cup , 4:1 gegen Frölunda) hat den Knoten gelöst. Danach spielten sie befreit und sehr aktiv, es war schön zum Zuschauen», sagt Gianola.