- Der HC Davos gewinnt das Prestigeduell am Spengler Cup gegen das Team Canada 4:3 und steht im Halbfinal.
- Die Gastgeber können einen 1:3-Rückstand nach 2 Dritteln dank einer furiosen Schlussoffensive noch drehen.
- In der Gruppe Torriani macht Pardubice mit dem 2:1-Sieg gegen Kalpa Kuopio den Gruppensieg klar.
Dem HC Davos ist zum 2. Mal in Folge ein Coup gegen das Team Canada gelungen. Im Vergleich zum 2:1 von vor einem Jahr, hatte das Prestigeduell dieses Mal allerdings enorm viel Spektakel und eine wundersame Wende zu bieten. Denn nach 2 Dritteln sahen die Davoser schon als die sicheren Verlierer aus, ehe sie im 3. Drittel zu einem Schlussfeuerwerk ansetzten.
Davos dreht Spiel im Schlussdrittel
Der Grundstein dafür war Michael Foras früher Anschlusstreffer in der 42. Minute. Der Verteidiger traf nach überlegter Vorarbeit von Biel-Leihgabe Jesper Olofsson aus der Distanz und brachte damit die Hoffnungen des stimmungsgewaltigen Heimpublikums definitiv zurück.
Fast 10 Minuten musste sich dieses aber gedulden, bis der ersehnte Ausgleich fiel. Dafür war dieser ein wahrer Leckerbissen. Der auffällige Henrik Haapala, Verstärkungsspieler von Lausanne, legte perfekt für Captain Andres Ambühl auf, der den eingewechselten Goalie Aaron Dell mit der Backhand bezwang – ein Geniestreich des HCD-Urgesteins.
Doch damit noch nicht genug: 6 Minuten später schloss Calle Andersson, er eine Leihgabe von Lugano, einen ebenso zügigen wie sehenswerten Angriff zum siegbringenden 4:3 ab. Darauf konnte das Team Canada, trotz eines Powerplay, nicht mehr reagieren.
HCD wird zweimal eiskalt erwischt
Über die gesamte Partie hinweg war der HC Davos die engagiertere Mannschaft, weswegen der Prestigeerfolg am Schluss nicht zufällig zustande kam. Dass die Bündner nach 2 Abschnitten mit 1:3 in Rückstand gelegen hatten, lag vor allem an kleinen Undiszipliniertheiten, die von den «Ahornblättern» eiskalt bestraft wurden.
Nicht einmal 5 Minuten waren gespielt, als das Team Canada bereits ein erstes Mal jubeln durfte. Josh Jooris wurde im Slot sträflich allein gelassen und überwand HCD-Goalie Gilles Senn mit einem wuchtigen Direktschuss. Nach Haapalas Ausgleich zu Spielmitte (31.) lag das Momentum eigentlich klar auf Seiten der im Mitteldrittel nochmals stärker gewordenen Davoser.
Was jedoch folgte, war ein kanadischer Doppelschlag praktisch aus dem Nichts:
- 38. Minute: Erst lenkt der vor dem Tor völlig vergessene Michael Joly, der in der National League für Lugano auf Torejagd geht, einen Schuss von Zac Leslie unhaltbar zum 2:1 für Kanada ab.
- 40. Minute: Kurz darauf zieht sein Klub-Kollege John Quenneville mit einem Handgelenksschuss aus der Entfernung ab. Weil Enzo Corvi noch unglücklich ablenkt, landet die Scheibe erneut hinter Senn im Kasten.
So geht es weiter
Durch den Gruppensieg erhält der HC Davos am Freitag eine Pause. Die Davoser sind dann am Samstagnachmittag im ersten Halbfinal gefordert. Das Team Canada muss eine Zusatzrunde machen, trifft am Freitagabend auf Kalpa Kuopio. Beide Spiele sind live auf SRF zwei zu sehen.