Fünf Runden vor dem Ende der Regular Season steht in der Swiss League ein Team an der Tabellenspitze, das man dort nicht erwartet hätte: der EHC Basel. Zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf den letztjährigen Meister La Chaux-de-Fonds. Die GCK Lions auf Platz 3 haben bereits 15 Zähler Rückstand.
Aus 40 Spielen resultierten 29 Siege für den EHCB, mit 159 Toren stellt man klar die beste Offensive der Liga.
Es sieht einfach ein bisschen so aus, als würde momentan alles zusammenpassen.
Grossen Anteil am Erfolg hat mit Kevin Schläpfer ein alter Bekannter. Der 54-jährige Sissacher ist Sportchef und Gesicht des Klubs, der erst seit 2022 wieder auf Profiebene operiert.
Glückliches Händchen mit Transfers
Schläpfer verstärkte das Team zu Beginn der Saison wirkungsvoll, seine Transfers schlugen voll ein. «Das hat manchmal auch mit Glück zu tun, da muss man ehrlich sein. Es sieht einfach ein bisschen so aus, als würde momentan alles zusammenpassen», bleibt Schläpfer im Interview mit SRF bescheiden.
Ein grosses Lob gibt er ans Trainerteam weiter: Dem Kanadier Eric Himelfarb und Assistent Michel Zeiter ist es gelungen, die Puzzleteile optimal zusammenzufügen.
Aufstieg diese Saison nicht möglich
Das Hoch weckt natürlich auch Begehrlichkeiten: Schläpfer macht keinen Hehl daraus, dass er nach erfolgreichen Jahren als Coach des EHC Biel und einem weniger ruhmreichen Kapitel in Kloten dereinst zurück in die National League will. Gelingt ihm dieser Sprung gar mit seiner ersten grossen Liebe?
Vorerst sicher nicht: Basel hat im September wie viele seiner Konkurrenten (nur Olten und Visp wären promotionsberechtigt) kein Aufstiegsgesuch gestellt, was beim ehrgeizigen Schläpfer gespaltene Gefühle auslöst. «Wir waren im September noch nicht so weit. Und es wäre vielleicht auch etwas vermessen gewesen», sagt er einerseits.
Andererseits sei es auch angezeigt, seine Ziele klar zu verfolgen und die Euphoriewelle zu nutzen, wenn sie da ist. «Von jetzt an werden wir sicher immer eine Eingabe machen», meint Schläpfer daher.
Playoff-Halbfinal als Minimalziel
Dass die Bäume in Basel nicht in den Himmel wachsen, sieht auch der begeisterte Sportchef so. Die finanziellen Mittel sind im Vergleich zu den etablierten Teams aus La Chaux-de-Fonds oder Olten begrenzt. Sechs Jahre nach dem Abstieg aus dem Oberhaus ging Basel 2014 Konkurs und musste sich in den Amateurligen wieder neu sammeln. «Wir dürfen jetzt nicht überheblich werden», erklärt Schläpfer.
Das Heimrecht für die Playoffs (Beginn Mitte Februar) haben die Basler bereits auf sicher. Nachdem im letzten Jahr die GCK Lions in den Viertelfinals Endstation bedeuteten, wolle man diese Saison «mindestens in den Halbfinal».