Oltens Ronny Keller war im 2. Halbfinal-Spiel gegen Langenthal nach einem Check von Langenthals Stefan Schnyder unglücklich kopfvoran in die Bande gestürzt und hatte sich schwere Verletzungen am 4. Brustwirbel zugezogen. «Folge davon wird eine bleibende Querschnittlähmung sein», sagte Michael Baumberger, Chefarzt Klinik des Paraplegiker-Zentrums. «Es liegen aber weder Kopf- noch Hirnverletzungen vor.»
Keine Hirnverletzungen
Keller war in der Nacht auf Mittwoch operiert worden und liegt zurzeit auf der Intensivstation. Er sei wach, gut ansprechbar und über die Folgen des Unfalls orientiert worden, so Baumberger weiter. Der 33-jährige Keller wird die Intensivstation voraussichtlich in den nächsten Tagen verlassen können.
Schnyder tief betroffen
Langenthals Stürmer Schnyder durchlebt derzeit ebenfalls eine schwere Zeit: «Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen und Ronny eine SMS geschrieben. Wir kennen uns ja auch neben dem Eishockey. Die Szene geht mir immer wieder durch den Kopf», sagte der 29-Jährige gegenüber der Gratiszeitung 20 Minuten.
Der Unfall beschäftigt auch Einzelrichter Reto Steinmann. Er muss festlegen, ob
die Aktion von Stefan Schnyder regelwidrig war oder ob die schwere Verletzung unglücklichen Umständen geschuldet ist.
Partie am Freitag wird gespielt
Beim SC Langenthal hat man sich mittlerweile entschlossen, Schnyder in der Serie gegen Olten ohnehin nicht mehr einzusetzen. Die Serie soll trotz der tragischen Ereignisse plangemäss am Freitag fortgesetzt werden. «Die Mannschaft hat sich dafür ausgesprochen zu spielen, auf dem Eis weiter zu arbeiten und so über die Geschehnisse hinwegzukommen», sagte Oltens Mediensprecher Ruedi Trachsler.
Auch der SC Langenthal hat sich nach Rücksprache mit dem Eishockey-Verband für die Austragung der Partie am Freitag ausgesprochen, wie Mediensprecher Patrick Reber von der National League sagte.
Erinnerungen an Pat Schafhauser
Kellers Unfall weckt Erinnerungen an Pat Schafhauser: Der US-Amerikaner war im Dezember 1995 beim Spiel zwischen Lugano und Davos (3:5) nach einem Check des Davosers Oliver Roth ebenfalls unglücklich in die Bande geprallt und ist seither querschnittgelähmt.
Mittlerweile ist der 41-Jährige zweifacher Familienvater und Assistenzcoach eines Highschool-Teams in Maplewood im Bundesstaat Minnesota.