6 Tore, 6 Torschützen: Die Schweizer Bilanz aus dem 2. WM-Gruppenspiel am Sonntagabend gegen die Dänen beeindruckt und spricht für die Breite von Patrick Fischers Kader. 4 Treffer gingen dabei aufs Konto von NHL-Spielern, welche ihre Nomination bereits früh im Turnier rechtfertigten.
Bei all dem Glanz aus Übersee drohen die Leistungen Enzo Corvis überstrahlt zu werden. Zu Unrecht: Gegen Dänemark gab der Center die Assists zum 1:0 durch Fabrice Herzog sowie zum 5:0 durch Philipp Kurashev. Genaues Hinschauen lohnt sich:
- 9. Minute: Corvis Bully-Gewinn zeigt, wie immens wichtig «Standard-Situationen» im Eishockey sind. Nur so gelangt die Scheibe zu Andrea Glauser, der wiederum den späteren Torschützen Herzog bedient.
- 38. Minute: Dass Fischer im Powerplay auf Corvi setzt, zahlt sich vollends aus, bedient der Bündner doch Nico Hischier herrlich via Flip-Pass. Hischiers Zuspiel auf Kurashev mündet schliesslich im Torerfolg.
Ich bin kein begnadeter Torschütze, dafür kann ich das Spiel gut lesen, weiss wo meine Teamkollegen hingehen.
Damit steht der 29-Jährige nach insgesamt 20 WM-Einsätzen bei total 17 Skorerpunkten, 13 davon waren Assists. Dass nicht das Toreschiessen, sondern andere Qualitäten zu seinen Stärken auf dem Eis gehören, weiss auch Corvi: «Ich bin kein begnadeter Torschütze, dafür kann ich das Spiel gut lesen, weiss, wo meine Teamkollegen hingehen. Das zeichnet mich aus. Ich bin eher lieber der Passeur.»
Zu schnell für den Gegner
Doch brillierte Corvi im 2. Gruppenspiel der WM nicht nur mit seinen vorentscheidenden Zuspielen: Gleich 3 Mal wussten die Dänen den schnellen Stürmer nur mittels Foul zu stoppen. Beim 5:0 und 6:0 trug das Powerplay dann auch Früchte.
Corvis Mehrwert für die Schweizer Nationalmannschaft ist enorm und bestes Exempel dafür, dass Torerfolge alleine für den Erfolg einer Mannschaft nicht ausreichen. Seine Qualitäten werden am Dienstag erneut gefragt sein, dann trifft die Schweiz um 19:20 Uhr auf Kasachstan (live auf SRF zwei und in der Sport App).