Wie die Schweiz hat Schweden an der Eishockey-WM 2023 in Finnland und Lettland noch kein Gegentor erhalten. Gegen Deutschland gab es zum Auftakt einen 1:0-Sieg, gegen Österreich liess «Tre Kronor» am Sonntagabend ein standesgemässes 5:0 folgen.
Dabei trat mit Leo Carlsson ein Akteur erstmals richtig in Erscheinung, von dem sich das Land viel erhofft. Carlsson, der wie einst der legendäre Peter Forsberg die Nummer 21 trägt, machte sich mit 18 Jahren und 139 Tagen zum jüngsten WM-Torschützen Schwedens. Er erzielte das 4:0 nach schöner Vorarbeit von Lucas Raymond, der mit seinen 21 Jahren schon einen Schritt weiter ist und bei Detroit in der NHL für Furore sorgt.
Nummer 3 im NHL-Draft?
Carlsson hat in seiner ersten vollen Profisaison für Örebro in der höchsten schwedischen Liga in 44 Spielen 10 Tore und 15 Assists erzielt. In den Playoffs kamen 1 Treffer und 8 Vorlagen dazu.
Längst sind auch die NHL-Scouts auf das Supertalent aufmerksam geworden. Hinsichtlich des Drafts im Juni wird Carlssons Name nach demjenigen von Connor Bedard (CAN) meist in einem Atemzug mit Adam Fantilli (ebenfalls CAN) genannt. Der Mann aus Karlstad gilt als heissestes europäisches Eisen im Feuer.
Interessant macht Carlsson neben seinen Skorerqualitäten auch die für sein Alter erstaunliche körperliche Robustheit. Mit seinen 1,90 m und knapp 90 Kilo ist der Center nur schwer von der Scheibe zu trennen.
Seine Linienkollegen in der schwedischen Nati tragen bekannte Namen. Mit Raymond und Alexander Nylander bildet er die Sturmreihe, dahinter sichern Henrik Tömmernes und Rasmus Sandin ab.
An der Junioren-WM dieses Jahr steuerte Carlsson 3 Tore und 3 Assists zum 4. Rang Schwedens bei. Erst in der Vorbereitung auf das laufende Turnier wurde er in die A-Nati eingegliedert. Nach dem gelungenen Einstand folgt nun im Nachbarduell gegen Titelverteidiger und Olympiasieger Finnland ein Härtetest für den Teenager.