- Die Schweiz entscheidet das letzte WM-Gruppenspiel in Prag gegen Finnland mit 3:1 für sich.
- Kevin Fiala avanciert mit 2 Toren und 3 Skorerpunkten zum Matchwinner.
- Dank dem 6. Sieg in der 7. Vorrundenpartie beendet die Nati die Gruppe A hinter Kanada auf Platz 2.
- Im Viertelfinal kommt es am Donnerstag um 16:20 Uhr in Ostrava zur Reprise des letztjährigen Duells mit Deutschland.
Weil sich auf dem Eis im letzten Drittel lange nicht viel tat, mussten die erneut zahlreichen Schweizer Fans in der Arena bis in die Schlussphase um den Sieg der Nati zittern. Das erlösende 3:1 kam in der 57. Minute dann aber doch noch.
Nino Niederreiter und Kevin Fiala hatten einen 2-gegen-1-Konter mustergültig zu Ende gespielt. Der Churer spielte den punktgenauen Pass, der St. Galler erledigte den Rest, indem er Finnland-Goalie Harri Säteri gekonnt umfuhr und mit der Backhand einnetzte.
Fiala macht den Unterschied
Nicht nur aufgrund seines Treffers zum 3:1 war Fiala der klar beste Spieler der Partie. Der Flügel der Los Angeles Kings brachte fast bei jedem Einsatz Tempo und Kreativität in ein ansonsten zuweilen eher behäbiges Spiel. Bereits bei den ersten beiden Schweizer Treffern spielte Fiala eine zentrale Rolle:
- 26. Minute: Romain Loeffel findet im Spielaufbau keine gute Anspielstation. Der SCB-Verteidiger drückt deshalb an der eigenen blauen Linie in Richtung Säteri ab in der Hoffnung, dass dieser einen gefährlichen Abpraller zulässt. Genau so kommt es, Säteri kann nur ungenügend zur Seite abwehren. Fiala kommt angebraust, umkurvt den Bieler Schlussmann und schiebt ein zum 1:0.
- 28. Minute: Fiala führt den Puck mit seinen feinen Händen gewohnt elegant in die gegnerische Zone, ehe er auf Niederreiter ablegt. Dieser sieht auf der anderen Seite der blauen Linie Andrea Glauser, der mit einem harten Schuss aus der Distanz erfolgreich ist. Das 2:0 fällt nur 132 Sekunden nach dem Führungstor.
Boxplay weiter verbesserungsfähig
Die zuvor sehr harmlosen Finnen reagierten kurz darauf mit dem 1:2, doch der vermeintliche Anschlusstreffer wurde nach einer erfolgreichen «Coaches Challenge» von Patrick Fischer wegen einer Abseitsposition aberkannt. Dennoch fand «Suomi» etwas besser ins Spiel, auch weil die Schweizer mit einer unnötigen Strafe gegen Andres Ambühl etwas mithalfen.
Dieses Geschenk des Davoser Routiniers, der sein 333. Länderspiel absolvierte, nahm Finnland dankend an. Auf Pass von Mikael Granlund traf Jere Innala in der 38. Minute doch noch zum 1:2. Es war bereits das 8. Gegentor der Nati in Unterzahl, einzig Österreich hat von allen WM-Teilnehmern noch mehr Boxplay-Gegentreffer kassiert (10).
Das Offensiv-Furioso des Olympiasiegers von 2022 blieb im Schlussabschnitt jedoch aus. Zu mehr als ein paar wenigen Halbchancen kamen die Finnen nicht mehr, Akira Schmid parierte wie schon bei seinem Shutout-Sieg gegen die Briten 15 Schüsse.
So geht's weiter
Dank den 3 Punkten gegen Finnland überholt die Schweiz in der Tabelle der Gruppe A auf den letzten Drücker noch Tschechien und beendet die Vorrunde hinter den Kanadiern auf dem 2. Platz.
Weil der Gastgeber für seinen Viertelfinal in Prag bleiben kann, muss die Nati für den Viertelfinal trotz dem 2. Rang am Mittwoch die Reise mit dem Zug nach Ostrava antreten. Dort kämpft die Fischer-Equipe ab 16:20 Uhr wie schon vor einem Jahr gegen Deutschland um das Halbfinal-Ticket.
