- Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft kommt an der WM in Helsinki zu einem knappen 3:2-Sieg gegen Kasachstan.
- Zwei Unsicherheiten von Goalie und WM-Debütant Sandro Aeschlimann lassen die Schweizer lange zittern.
- Das Team von Trainer Patrick Fischer fährt damit im 3. WM-Spiel den 3. Sieg ein.
Eigentlich schien sich der Knopf gelöst zu haben: Nach verhaltenem 1. Drittel und einer wohl eher energischeren Pausenansprache von Patrick Fischer kam die Nati mit viel mehr Power aus der Kabine. Zwar liess die Effizienz immer noch zu wünschen übrig, doch Denis Malgin, der bislang fleissigste Schweizer Punktesammler, brachte den Puck in der 24. Minute endlich zum 1:0 beim Abstiegskandidaten im Tor unter.
Philipp Kurashev lenkte einen Abschluss von Jonas Siegenthaler gekonnt ab, Malgin vollstreckte aus spitzem Winkel. Es war der 6. Skorerpunkt im laufenden WM-Turnier für den ZSC-Stürmer, der damit aktuell auf Platz 4 des internationalen Rankings steht.
Kurz darauf hatte Malgin in Unterzahl gleich 2 Chancen auf das 2. Tor, scheiterte aber sowohl nach einem Sprint aufs Tor als auch mit einem Kunstversuch zwischen den Beinen hindurch. Neben der mangelnden Effizienz schlich sich noch leichte Überheblichkeit ein. Immerhin: Dario Simion stellte kurz darauf nach einer tollen Einzelleistung auf 2:0. Das Schussverhältnis zum Ende des 2. Drittels lautete 22:5 für die Schweiz, die Weichen auf die fast schon erwartete Gala-Vorstellung gegen Kasachstan waren gestellt.
Aufwecker nützt nichts
Doch es kam anders. Kasachstan, das gegen Dänemark noch mit 1:9 untergegangen war, wurde noch aufmüpfiger. Einen ersten grösseren Schockmoment erlebte die Nati kurz nach Beginn des Schlussdrittels: Die Kasachen kombinierten sich traumhaft vors Tor von Sandro Aeschlimann, Nikita Mikhailis vergab allerdings aus kürzester Distanz und vor dem leeren Kasten. Eigentlich der perfekte Weckruf für die Fischer-Truppe. Eigentlich.
Nur 3 Minuten später vertändelte Timo Meier in Überzahl im gegnerischen Drittel den Puck, die Kasachen lancierten einen Konter. Jesse Blacker zog ab und erwischte Aeschlimann auf der Stockseite unter dem Arm hindurch – kein unhaltbarer Schuss für den HCD-Goalie, der den Vorzug vor Reto Berra und Leonardo Genoni erhielt und zu seinem 1. WM-Einsatz überhaupt kam.
Auch in der Folge liessen die Schweizer die nötige Effizienz vermissen: Fabrice Herzog und Pius Suter konnten in Unterzahl je einmal alleine auf den kasachischen Goalie Andrej Schutow losziehen, ihre Abschlüsse blieben aber zu harmlos.
Aeschlimanns Unsicherheit zum Zweiten
Herzog und Routinier Andres Ambühl sorgten dann 5 Minuten vor Schluss im Duett für entspanntere Nerven im Schweizer Lager: Erst eroberten sie sich gemeinsam hinter dem kasachischen Tor die Scheibe, dann behielt der 38-jährige Ambühl die Übersicht und spielte seinen 11 Jahre jüngeren Teamkameraden frei. Dieser schob ein zum scheinbar beruhigenden 3:1.
Doch es sollte nicht der erhoffte Schlusspunkt bleiben: Nach einem kasachischen Konter erwischte Valeri Orekhow Goalie Aeschlimann aus spitzem Winkel zwischen den Beinen – erneut musste er den Gegentreffer zu grossen Teilen auf seine Kappe nehmen. Somit wurden die Schlusssekunden für die Schweizer Nati noch einmal zur Zitterpartie, ehe der 3. Vollerfolg im 3. Spiel eingetütet werden konnte.
So geht es weiter
Bereits am Mittwochabend steht für die Schweiz gegen die Slowakei das 4. WM-Spiel auf dem Programm (ab 19:00 Uhr live auf SRF zwei). Nach 2 Ruhetagen geht es dann am Samstag im Spitzenspiel der Gruppe A gegen Kanada.